Zusammenfassung
Mit quecksilbergebeiztem Getreide wurden am Kaninchen, Huhn und Meerschweinchen Fütterungsversuche durchgeführt, welche zu dem Ergebnis führten, daß erst die langdauernde regelmäßige Verfütterung von verhältnismäßig großen Mengen gesundheitszerstörend wirkten. Kleine Dosen, welche etwa den hundertsten Teil der tödlich erkannten Menge betrugen, riefen größere Schädigungen auch im Fortpflanzungsversuch nicht hervor.
Mit Hilfe einer eigens ausgearbeiteten Destillationsmethode zur quantitativen Bestimmung kleinster Quecksilbermengen wurden die Organe Leber und Niere der Versuchstiere quantitativ auf Quecksilber untersucht. Die gefundenen Werte lagen bei den vergifteten Tieren außerordentlich viel höher als bei den gesunden Tieren und können in ihrer Größenordnung gewisse Anhaltspunkte für die Beurteilung abgeben, ob eine chronische Quecksilbervergiftung vorliegt, oder nur die normalerweise vorkommenden Quecksilberspuren.
References
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Siehe Anmerkung3 S. 322. Stock u. a., Z. angew. Chem.46, 187 (1933).
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Gulbrand-Lunde, Z. Mikrochem.5, 102 (1927).
Siehe Anmerkung 1 S. 321.
Nach Angaben in der Literatur ist bei chronischen Quecksilbervergiftungen das Auftreten von Tuberkulose häufig beobachtet, da die allgemeine Schwächung des Körpers einen günstigen Boden für Tuberkelbacillen vorzubereiten scheint.
In dem Handbuch „der sozialen Hygiene” (Berlin 1926, 2. Band) gibt Teleky als gesundheitsgefährdend die Menge von 40–100 γ Quecksilber täglich an.
Das Quecksilber ist in den Organen nicht frei, sondern an Eiweiß gebunden und kann bei der Gewebsuntersuchung nur durch Reduktion, z. B. mittels Zinnchlorür sichtbar gemacht werden.
Siehe Anmerkung S. 322.
Lüddicke, Ref. Dtsch. med. Wschr.54, 455 (1928).
Vgl. Anmerkung S. 321.
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Kluge, H., Tschubel, H. & Zitek, A. Über die Giftigkeit von quecksilberhaltigen Saatgutbeizmitteln. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 76, 321–337 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01660293
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