Zusammenfassung
Manche physikalischen Vorgänge, deren direkte Beobachtung Schwierigkeiten verursacht, lassen sich dadurch laufend beobachten bzw. registrieren, daß man durch den zu untersuchenden Vorgang eine proportionale Kapazitätsänderung hervorrufen läßt, die ihrerseits registriert wird.
Die Kapazität, deren änderung aufgezeichnet werden soll, wird in eine Kapazitätsbrücke so eingeschaltet, daß bei der änderung das Brückengleichgewicht gestört wird. Als Indikator dient ein Röhrengleichrichter, in dessen Anodenzweig ein kompensiertes, registrierendes Galvanometer sich befindet. Unter bestimmten Bedingungen gelingt es, die quadratische Abhängigkeit des Galvanometerausschlages von der Spannung am Indikator in eine praktisch lineare zu verwandeln. Die Bedingungen, unter denen die Anordnung ihre maximale Empfindlichkeit erreicht, werden diskutiert. Die kleinste registrierbare Kapazitätsänderung beträgt etwa0,01 ΜΜF, entsprechend einer relativen änderung von 1 · 10−5. Nach Prüfung des Verfahrens mit Hilfe einiger bekannter Kapazitätsänderungen werden als praktische Beispiele die Längenänderung von ferromagnetischen Stäben im magnetischen Felde (Magnetostriktion) sowie die Durchbiegung des Werkzeugstahls beim Abdrehen von Stäben aus verschiedenem Material untersucht.
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Schulze, A., Zickner, G. Eine Methode zur Registrierung von Kapazitätsänderungen und ihre Anwendung zur laufenden Beobachtung physikalischer Vorgänge. Archiv f. Elektrotechnik 24, 111–126 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01659581
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01659581