Zusammenfassung
Es ist gezeigt worden, wie ein graphisches Verfahren zur Integration eines Systems simultaner Differentialgleichungen für die Behandlung elektrischer Schwingungsvorgänge fruchtbar gemacht werden kann. — Die bei der graphischen Integration erreichbare Zeichengenauigkeit bietet gegenüber der analytischen Rechnung, die bei krummlinigen Charakteristiken stets auf rohe Annäherungen angewiesen ist, den Vorteil einer wirklich exakten Schwingungsberechnung. Darüber hinaus besteht der Vorteil der „Schwingdiagramme“ gegenüber allen entsprechenden mathematischen Betrachtungen in ihrer außerordentlichen Anschaulichkeit und Einfachheit. Jeder, der die Grundbegriffe der analytischen Geometrie und der Differentialrechnung beherrscht, ist in der Lage, für irgendein vorliegendes Problem das System der Isoklinen zu zeichnen und aus dieser „graphischen Darstellung“ unmittelbar eine Vorstellung von den zu erwartenden Vorgängen zu gewinnen. Insbesondere werden alle die Schwierigkeiten, die bei der rechnerischen Behandlung die Berücksichtigung von Anfangs- und Grenzbedingungen machen, unmerklich. — Das Verfahren bewährt sich in dieser Hinsicht besonders bei der Behandlung der Schaltvorgänge in der Starkstromtechnik, für die geradezu ein ‚Atlas“ herausgegeben werden kann, der den Unterricht an den Hochschulen wirksam zu unterstützen geeignet ist.
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Die vorliegende Arbeit entstand im Anschluß an eine Diplomarbeit, die im Frühjahr 1927 im Elektrotechnischen Laboratorium der Technischen Hochschule, Berlin, angefertigt wurde. Es ist mir eine angenehme Pflicht, dem Leiter des Laboratoriums, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Orlich auch an dieser Stelle den Dank für die verständnisvolle Förderung auszusprechen, die ich damals und seither stets bei ihm gefunden habe.
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Kirschstein, F. Über ein Verfahren zur graphischen Behandlung elektrischer Schwingungsvorgänge. Archiv f. Elektrotechnik 24, 731–762 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01659483
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01659483