Zusammenfassung
Ausgehend von der Erwartung, daß sich die Wechselstrombrücke für die absolute Bestimmung der Verlustziffer im Epsteinapparat als vorteilhaft erweisen würde, wurden eine Reihe neuer Brückenschaltungen entwickelt und die sich aus den Nullbedingungen ergebenden Formeln für die Eisenverluste abgeleitet. Nach Besprechung des praktischen Aufbaues der benutzten Brückenschaltungen wurden die Vorzüge erörtert, die sich aus der diesen Verfahren eigentümlichen Berechnung von Leistung und Induktion aus Spannung und Brückengleichgewicht ergaben. Insbesondere fand sich eine bequeme Auswertung bei der Trennung der Verluste.
Die bereits in der Literatur behauptete Unabhängigkeit der Brückenmessung von der Kurvenform fand sich nicht bestätigt. Die Ergebnisse bei verzerrter Kurvenform ließen sich nicht mit denen bei sin-förmigem Induktionsverlauf in Beziehung setzen, weil die in der Brücke allein gemessene Leistung der Grundwelle bei Vorhandensein von Spannungsoberwellen in nicht einfach zu übersehender Weise an der Deckung der durch die Hystereseschleife umschriebenen Verlustfläche teilnahm. Immerhin konnte gezeigt werden, daß bei geringen Kurvenverzerrungen, wie sie bei Verwendung genügend großer Maschinen bei Messungen bis zu 12000 Gauß auftraten, die Fehler innerhalb mäßiger Grenzen blieben.
Abschließend sei bemerkt, daß, wenn auch diese Arbeit im besonderen auf die Verlustmessung im Epsteinapparat zugeschnitten war, die hier besprochenen Methoden für andere Aufgaben mit Vorteil verwendet werden können. Gedacht ist z. B. an die Untersuchung geringer Materialmengen der modernen Legierungen hoher Anfangspermeabilität, wo die Wechselstrombrücke wegen ihrer Empfindlichkeit von Nutzen sein dürfte.
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Für die Anregung zu dieser Arbeit und ihre stete Förderung sage ich Herrn Prof. Dr. Schering meinen verbindlichsten Dank.
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Hohle, W. Messung der Eisenverluste im Epsteinapparat mit der Wechselstrombrücke. Archiv f. Elektrotechnik 25, 813–825 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01657535
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01657535