Zusammenfassung
Bei der Untersuchung der Einflüsse der Feuchtigkeit, Gasdichte und Feldform auf die Feldstärke der Überschlagsentladung wird festgestellt, daß im Gegensatz zu den bisher bekannt gewordenen Untersuchungsergebnissen die maximal mögliche Überschlagsfeldstärke — das ist die Feldstärke des elektrischen Feldes ohne Isolator — bei der relativen Feuchtigkeit von 0 bis 50 % an allen Dielektriken stets reproduzierbar erhalten wird. Die Versuche ergeben, daß der Übergang von der Durchschlagsentladung des Feldes auf die Oberflächen-Gleitentladung des Isolators nur durch die relative Feuchtigkeit bedingt ist.
Im Gebiet der Durchschlagsentladung (im allgemeinen bis 50% relative Feuchtigkeit) gilt zwischen Überschlagsspannung und Gasdichte das Paschensche Gesetz.
Die Untersuchung über den Einfluß der Oberflächenbeschaffenheit auf die Überschlagsentladung hat zum Ergebnis, daß die Entladung wesentlich von den Sorptionseigenschaften der Dielektriken zu Wasser abhängig ist.
Es wird gezeigt, daß bei starker Bindung der Feuchtigkeitsteilchen auf den Oberflächen der Isolatoren (durch Kapillarwirkung) selbst nach 50 Stunden im gesättigten Wasserdampf keine Gleitentladungen auftreten.
Als Berechnungsgrundlage für technische Isolatoren werden Minimalfeldstärken — das sind die Minimalwerte der Gleitentladung -, die von der Feldform und den Materialeigenschaften in hohem Maße unabhängig sind, als Funktion der Isolatorenlänge angegeben.
Additional information
Die vorliegende Arbeit ist ein Teil der Untersuchungen, die im Dezember 1929 im Hochspannungslaboratorium der Technischen Hochschule München abgeschlossen wurden.
Es ist mir eine angenehme Pflicht, Herrn Professor Dr.-Ing. A. Schwaiger und der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft für alle Unterstützung bei der Durchführung dieser Arbeit verbindlichst zu danken.
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Ritz, H. Überschlagfeldstärke von Isolatoren. Archiv f. Elektrotechnik 26, 58–66 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01657367
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