Zusammenfassung
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1.
Es wird gezeigt, daß beim Durchschlag von festen Isolatoren in verschiedenen flüssigen Einbettungsstoffen der Randdurchschlag durch Randentladungen eingeleitet wird.
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2.
Falls die Entladungen im Einbettungsmedium höher als bei einer bestimmten minimalen Spannung anfangen, so geschieht der Durchschlag gleichzeitig mit dem Einsetzen der Entladungen. Fangen die Entladungen bei Spannungen an, die niedriger als diese minimale Spannung liegen, so geschieht der Durchschlag nicht unmittelbar nach dem Anfang der Entladungen, sondern bei der minimalen Spannung. Diese minimale Durchschlagspannung muß bei gegebener Schichtdicke als Materialkonstante betrachtet werden.
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3.
Am klarsten treten diese Erscheinungen bei Stoßspannungen hervor, bei denen die Leitfähigkeit des Einbettungstoffes keine Rolle spielt.
Im Fall von Wechselspannung, bei der auch die Leitfähigkeit des Mediums von bestimmtem Einfluß wird, ergeben sich nur in dem Fall eindeutige Resultate, falls die Flüssigkeiten, die als Füllstoff dienen, gut gereinigt sind. In einem Füllstoff, der Verunreinigungen enthält, besitzen die Entladungen eine bedeutend größere Intensität als in einer reinen Flüssigkeit. Bei Wechselspannung liegen die Durchschlag-Spannungen in einem verunreinigten Füllstoff höher, als in einem reinen; bei Stoß-spannungen übt der Reinheitsgrad der Flüssigkeit auf die Durchschlagspannungen einen nur geringen Einfluß aus.
Additional information
Die vorliegenden Untersuchungen sind auf Veranlassung von Herrn Professor A. Walther durchgeführt, dem wir für viele Ratschläge zu Dank verpflichtet sind. Beim ausführen der Messungen wurden wir durch die Herrn Ssawitscheff und Schiroff assistiert, denen wir für ihre Hilfe danken.
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Inge, L., Wul, B. Randdurchschlag und Randentladungen. Archiv f. Elektrotechnik 25, 597–606 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01657122
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01657122