Zusammenfassung
Es wurde die Änderung der Durchschlagsfestigkeit bei dünnen Lagen von Isolierstoffen (Glas, Glimmer, Gummi, Zelluloid und Zellophan) bei gleichzeitiger mechanischer Beanspruchung untersucht. Die mechanische Beanspruchung erreichte Werte nahe der Druckbelastung, sie war demnach von der Größenordnung 103−104 kg/cm2. Die wesentlichsten experimentellen Ergebnisse sind folgende:
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1.
Mittels einer Art Kugeldruckmethode nimmt die elektrische Festigkeit mit zunehmender Belastung anfangs zu, später wieder ab. Es wurden bestimmte Gesetzmäßigkeiten bezüglich der Belastung beim Maximum festgestellt.
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2.
Allseitige flächenhafte Beanspruchung führt bei einem Stoff mit kleiner Poisson-Konstanteμ (Glas) bei Druckbeanspruchung zu einer Zunahme, bei Zugbeanspruchung zur Abnahme der elektrischen Festigkeit. Gummi dagegen (mitμ ∼ 0,5) weist auch bei allseitiger Dehnung Zunahme der Durchschlagsfestigkeit auf.
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3.
Linearer Zug bewirkt Abnahme der elektrischen Festigkeit.
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4.
Biegung hat keinen Einfluß.
Alle Versuche lassen sich so deuten, daß Kompression zu einer Zu-, Dehnung zu einer Abnahme der elektrischen Festigkeit führt. Dabei scheint es bezüglich dieses allgemeinen Satzes keine Rolle zu spielen, ob die betreffende Deformation parallel oder senkrecht zu den elektrischen Kraftlinien liegt. Es handelt sich hierbei zum Teil um echte molekulare Deformation, vielfach wirkt aber auch die entsprechende Veränderung der mikroskopischen Hohlräume mit.
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Mitglied des Institute of Phys. a. Chem. Res. Tokyo.
Herrn Präsidenten K. W. Wagner danken wir herzlichst für vielfache Unterstützung und Förderung, ebenso der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft für ihre Beihilfe zur vorliegenden Arbeit.
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Akahira, T., Gemant, A. Elektrische Festigkeit mechanisch beanspruchter Isolierstoffe. Archiv f. Elektrotechnik 27, 577–585 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01656944
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