Zusammenfassung
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a)
Aufgabe. Die gewöhnlich verwendeten Kreisdiagramme haben sinusförmige Klemmenspannung zur Voraussetzung, während die tatsächlich vorkommenden Spannungskurven von Generatoren und Transformatoren mehr oder weniger stark verzerrt sind. Es sollte nun untersucht werden, welchen Einfluß diese Verzerrungen auf das Verhalten der Motoren haben.
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b)
Weg. Zur Lösung der Aufgabe wurde — da die allgemeinen Formeln sehr undurchsichtig sind — das Verhalten eines Vergleichsmotors bei verzerrter Klemmenspannung untersucht und an Hand dieses Motors das Verfahren zur Ermittlung der Einflüsse abgeleitet.
Das Verfahren besteht in Zerlegung der verzerrten Spannungskurve in einzelne sinusförmige Spannungen verschiedener Frequenz nach Fourier und Superposition der einzelnen Erscheinungen und Einflüsse.
Im zweiten Teil werden die gewonnenen Erkenntnisse verallgemeinert.
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c)
Ergebnisse. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind kurz zusammengefaßt die folgenden:
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1.
Der Strom ist von der Form der Spannungskurve sehr stark abhängig; seine Beeinflussung ist bei jedem einzelnen Motor verschieden und durch dessen elektrische Konstanten (Widerstand, Streuung usw.) bedingt.
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2.
Der Leistungsfaktor ist nur vom Leistungsfaktor der Grundharmonischen und der Form der Spannungskurve abhängig.
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3.
Drehmoment und mechanisch abgegebene Leistung sind entsprechend dem geringeren Wert der Grundharmonischen gegenüber sinusförmiger Klemmenspannung vermindert, während das gegenläufige Drehmoment, bzw. negative Leistung der Oberschwingung vernachlässigbar ist.
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4.
Der Wirkungsgrad ist bei verzerrter Klemmenspannung nur unwesentlich kleiner als bei sinusförmiger; der Unterschied ist von der Belastung stark abhängig.
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Paschkis, V. Das Verhalten von Drehstromasynchronmotoren bei verzerrter Klemmenspannung. Archiv f. Elektrotechnik 14, 606–618 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01656467
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01656467