Abstract
Territorial behaviour of the rare endemic Siberian Spruce Grouse was intensely observed and analyzed by means of modern technology for the first time ever. The most striking display element is the flutter jump. Moreover cocks showed various types of other displays. Flutter jumps are visually and acoustically conspicuous at high distances even in dense forests. Despite their complex structure jumps are very much stereotyped. The different types of tail-fanning, however, are rather inconspicuous and serve their purposes at short distances. Most displays are stereotyped in duration, but not in sequence.
Zusammenfassung
Das Territorialverhalten des Sichelhuhns wurde erstmals eingehend beobachtet und mit Hilfe von Video-Aufzeichnungen analysiert. Alle Verhaltenselemente erwiesen sich als sehr zeitkonstant. Zu dem sehr komplexen Ritual gehören verschiedene Formen des Schwanzspreitens mit begleitenden Raschel- oder Wetzlauten und der Imponierlauf mit ähnlichen Instrumentallauten. Diese beiden Verhaltensweisen wirken vor allem im Nahbereich. Außerdem trat ein geräuschhafter Revierflug auf, der mit hölzernen Klicklauten bei der Landung auch auf größere Distanz wirkt. Das auffälligste Element, der Flattersprung, besteht aus einem Dreh- und einem Vorwärtssprung, denen ein vokales Heulen vorausgeht und die mit einer kurzen Pause aufeinanderfolgen. Während des Flattersprungs werden mehrere Klicklaute erzeugt, einzelne (Drehsprung) oder doppelte (Vorwärtssprung). Die kurze Dauer aller Verhaltenselemente dürfte dazu beitragen, daß die Hähne für potentielle Freßfeinde schwer zu orten sind. Heulen bzw. Klicklaute sind kaum weiter als 50 m bzw. 100 m zu hören. Die Kombination aus kurzer Dauer sowie nah- und fernwirksamen Elementen stellt anscheinend eine Anpassung an den Feinddruck dar. Die Erzeugung der Klicklaute — ob vokal oder instrumental, z. B. durch peitschende Schläge mit den sichelförmigen Handschwingen — bleibt vorerst noch ungeklärt.
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Möllers, F., Engländer, W., Klaus, S. et al. Ein Rauhfußhuhn im dichten Wald — Variabilität im Ausdrucksverhalten des SichelhuhnsFalcipennis falcipennis . J Ornithol 136, 389–399 (1995). https://doi.org/10.1007/BF01651587
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01651587