Serumkonzentrationen nach Aerosol-Inhalation und intravenöser Injektion von Sisomicin: Vorläufiger Bericht

Zusammenfassung

Zehn Probanden erhielten in einer orientierenden Studie Sisomicin in Dosen von 25, 50, 75, 100 und 150 mg (0,4–2,3 mg/kg) als einmalige intravenöse Injektion und drei Wochen später in Form einer Aerosol-Inhalation der gleichen Dosis. Die Serumkonzentrationen nach intravenöser Injektion zeigten Dosisproportionalität. Die höchste durchschnittliche Serumkonzentration wurde fünf Minuten nach der intravenösen Injektion festgestellt und betrug nach Gabe von 1,0 mg/kg 8,1 µg/ml. Dieser Wert ist etwa doppelt so hoch wie die von anderen Autoren gefundene Serumkonzentration 30 Minuten nach intramuskulärer Injektion der gleichen Dosis. Nach der Inhalation fanden sich bei Dosen bis zu 1,1 mg/kg keine oder minimale Serumspiegel; 5 bis 120 Minuten nach Inhalation von 1,5–2,3 mg/kg wurden Serumkonzentrationen zwischen 0,2 und 0,4 µg/ml nachgewiesen. Es ist daher keine nennenswerte Steigerung der Serumspiegel zu erwarten, wenn Sisomicin zusätzlich zur parenteralen Gabe üblicher Dosen als Aerosol inhaliert wird. Die lokale und allgemeine Verträglichkeit der intravenösen Injektionen und der Inhalationen war einwandfrei.

Summary

Ten healthy volunteers were given doses of 25, 50, 75, 100 and 150 mg (0.4–2.3 mg/kg) of sisomicin as single intravenous injections, the same doses were administered again three weeks later by aerosol inhalation. Serum concentrations after intravenous administration varied with the dose. Average peak concentrations, reached five minutes after i. v. injection of 1.0 mg/kg, were 8.1 µ/ml. This value is approximately twice as high as the serum concentrations found by other authors 30 minutes after intramuscular injection of the same dose. After inhalation of doses of up to 1.1 mg/kg serum concentrations were absent or minimal; 5 to 120 minutes after inhalation of 1.5 to 2.3 mg/kg serum concentrations were between 0.2 and 0.4 µg/ml. Thus no marked increase of serum concentrations can be expected if sisomicin is inhaled as an aerosol in addition to intramuscular administration of the usual doses. The intravenous injection and the inhalations were well tolerated, no adverse reactions being observed.