Elektrokardiogramm-Veränderungen bei purulenter Perikarditis

Zusammenfassung

In der Zeit von 1964 bis 1972 wurden in unserer Klinik 21 Fälle mit eitriger Perikarditis beobachtet. Die Elektrokardiogramme (EKG) zeigten in 18 Fällen kennzeichnende Veränderungen. Es handelte sich zumeist um eine sekundäre auf Sepsis folgende Perikarditis. Nur drei Fälle wiesen primär eine Perikarditis auf. Am häufigsten kam als Ursache Staphylococcus aureus vor (16 Fälle). Der klassische Vier-Stadien-Verlauf imEKG konnte bei sechs Fällen beobachtet werden. Der Rückgang des perikardialen Ergusses wurde nur bei der Hälfte der Fälle mit der Normalisierung der Niedervoltage begleitet. Das Ablassen des perikardialen Ergusses durch Punktion als Lokaltherapie, gekoppelt mit der allgemeinen Antibiotikatherapie, kürzte die Dauer derEKG-Veränderungen. Zeichen einer Myoperikarditis (Rhythmus-und Leitungsstörungen) fanden sich bei einem Viertel der Fälle. Hier lag die Letalität höher.

Summary

The electrocardiograms of 18 out of 21 patients hospitalized between 1964 and 1972 with purulent pericarditis presented significant changes. With the exception of three cases of primary isolated pericarditis, most of the patients presented with septicemia. Staphylococcus aureus was the predominant pathogen in 16 cases. Classical electrocardiographic evolution in four phases was recorded in six cases. Draining of the pericardial effusion in the patients without pleurisy was followed by low-voltage amelioration in half of the cases. The duration of the electrocardiographic changes was shorter in patients who underwent intrapericardial treatment. One quarter of the patients suffering from myopericarditis with conduction disturbances—Block AV 1, 2 and Wenckebach's periods—had a worse prognosis.