Über die Abhängigkeit der Grippeausbrüche von Jahreszeit und Witterung

Zusammenfassung

Die Grippeausbrüche in Mitteleuropa zeigen die charakteristische Form der Impulskurve, das heißt, von einem gewissen Zeitpunkt an steigt die Zahl der Krankheitsfälle äußerst rasch an, um nach Erreichen des Gipfels fast ebenso rasch wieder abzusinken. Da die Epidemiekurven in benachbarten Gebieten häufig sehr ähnlich gestaltet sind, was auf einen über weite Räume hin gleichzeitig wirkenden Faktor hinweist, wird versucht, die Grippeanstiege und -abfälle zeitlich mit besonderen meteorologischen Gegebenheiten in Verbindung zu bringen, was für die untersuchten 59 Jahresabläufe in der Mehrzahl der Jahre gelingt (75 %), so daß in günstig gelagerten Fällen eine Prognose aus dem Witterungsablauf möglich erscheint.

Summary

The outbreaks of influenza in central Europe show a characteristic form of “impulse curves”, i. e. the number of cases increases very rapidly after a certain point in time, and after reaching the peak decreases with similar rapidity. The epidemic curves of neighbouring areas are very often similar which means that a factor is synchronously effective over extended areas. An attempt is made to correlate the influenza increases and decreases with specific meterological factors, the correlation being positive (75 %) for the 59 years investigated. It therefore seems possible in favourable situations to postulate a prognosis based on the meteorological development.