Die Entwicklung der Leukämiesterblichkeit in der Schweiz von 1931–1959

Zusammenfassung

In der Schweiz stieg die Zahl der registrierten Sterbefälle an Leukämie von 95 im Jahre 1931 auf 288 im Jahre 1958, d. h. um 200%, die Sterblichkeit erhöhte sich von 2,3 auf 5,6/100 000 Lebende (=143%) im gleichen Zeitraum. Der Anstieg war bis 1946 steiler als später. Die Altersverteilung zeigt einen sehr hohen Gipfel im späten Erwachsenen- und Greisenalter, einen zweiten, kleineren, bei Kindern, der vorwiegend durch akute Leukosen bedingt ist. Das Geschlechtsverhältnis weist gewisse Schwankungen auf, die sich um einen annähernd konstant gebliebenen Mittelwert bewegen. Männer erkranken wesentlich häufiger an Lymphadenosen als Frauen, während bei Myelosen und akuten Leukosen ein Verhältnis von etwa 5∶4 besteht; bei Frauen wurden mehr aleukämische Formen als bei Männern verzeichnet. — Auf die Bedeutung äußerer Faktoren, wie Lebensstandard und ärztliche Versorgung für die Erkennung wird hingewiesen. Vorschläge für eine Änderung der Aufgliederung nach Leukämieformen werden zur Diskussion gestellt.

Summary

In Switzerland, registered deaths from leucaemia rose from 95 in 1931 to 288 in 1958, i.e., by 200%; in the same period, mortality rose from 2.3 to 5.6 per 100 000 living, i.e., by 143%. The increase up to 1946 was more rapid than later. Distribution between age groups shows a very high peak for late middle age and old age, and a second, smaller peak for children, caused mainly by akute leucoses. The distribution between the sexes shows certain variations around an almost constant average value. There is an essentially higher frequency of lymphadenoses in men than in women, while the distribution of caemic forms are recorded in women than in men. The significance of external factors (standard of living, medical attention) for the recognition of the diseases is discussed. Suggestions for changes in the classification of leucaemia forms are discussed.