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Die Beziehung des Geschlechts zur Geschwulstbildung

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Zeitschrift für Krebsforschung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Das weibliche Übergewicht in der Krebsstatistik wird durch die starke weibliche Krebsdisposition der Sexualorgane und Gallenwege bedingt und ist nicht auf die Zeit der Geschlechtsaktivität beschränkt. Bei männlichen Krebsfällen sind Fehldiagnosen häufiger als bei weiblichen. Sichergestellt ist eine männliche Prädisposition für Carcinombildung am Magen (0,6–0,8), Niere (0,5), Harnblase (0,4) und in besonders hohem Grade an Lippe, Zunge, Kehlkopf und Oesophagus (<0,2), wo männliche Kranke um das 5–10 fache überwiegen. Der Einfluß exogener Momente auf die Geschlechtsunterschiede der Krebserkrankung wird gewöhnlich überschätzt. Die hohe Bedeutung der konstitutionellen Sexualdisposition offenbart sich aber nur beiprimären Carcinomen, während die Metastasenbildung in entfernten Organen ohne Geschlechtsdifferenz verläuft-mit Ausnahme des Ovariums, welches besonders bei Carcinom des Uterus und der Mamma befallen wird.

BeiSarkomen ist eine Sexualdifferenz viel weniger ausgeprägt als bei Carcinomen. Die Sexualdisposition eines Organes ist bei verschiedenen Geschwulstarten nicht die gleiche; die Niere z. B. erkrankt beim Manne häufiger an Carcinom und Hypernephroid, bei der Frau an Sarkom. Immerhin ist eine besondere Disposition der weiblichen Schilddrüse (Adenom, Basedow usw.), des Ovariums und des Uterus für mehrere Geschwulstarten hervorzuheben. Die klinischen Formen der Lipomatosis zeigen ausgeprägte Sexualdisposition. Eine Zunahme der weiblichen Prädisposition mit dem Grade der Multiplizität von Neubildungen ist statistisch nicht nachweisbar.

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Literaturverzeichnis

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Günther, H. Die Beziehung des Geschlechts zur Geschwulstbildung. Z Krebs-forsch 29, 91–111 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01634474

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