Zusammenfassung
Zunehmend konzentrierte Digitoninlösungen vergrößern das Hämatokritvolumen von Erythrozytenaufschwemmungen bei 5000 g erst dann wesentlich, wenn die Cholesterinmolekeln der Zelloberflächen fast vollständig mit Digitonin besetzt sind. Die maximale Zunahme beträgt etwa 50%. In diesem Bereich wird die Elastizität der Zellen geringer, da die Unterschiede der Hämatokritwerte bei 5000 und 20 000 sehr hoch sind. Weitere Erhöhung der Digitoninkonzentration läßt das Hämatokritvolumen (5000 und 20 000) auf 2/5 des Ausgangswertes fallen. Vermutlich klappen hier die Membranen zusammen. Das Impedanzvolumen steigt schon bei etwas geringerer Digitoninbesetzung an und hat etwa an der gleichen Stelle wie das Hämatokritvolumen eine Maximum von 42% über dem Ausgangswert, fällt aber bei großem Digitoninüberschuß auf Null ab. Offenbar bilden sich hierbei Löcher in der Membran. Die Anstiege bei beiden Volumenkurven stehen in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der Zellhämolyse, da diese viel früher beginnt als der Volumenanstieg. Daraus folgt, daß sich die Austrittslöcher des Hämoglobins bei der Digitoninhämolyse wieder völlig schließen. Eine Überschlagsrechnung zeigt, daß verhältnismäßig wenig Löcher in der Membran genügen, um das Impedanzvolumen zum Verschwinden zu bringen.
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Ruhenstroth-Bauer, G., Schmidt, K. & Zeininger, K. Die Änderung des Erythrozytenvolumens bei der Einwirkung von Digitonin. Blut 2, 287–295 (1956). https://doi.org/10.1007/BF01630262
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