Zusammenfassung
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1.
Im Umladungsverhalten von auf Quarz adsorbierten Filmen wurde ein Antagonismus zwischen Uranylnitrat und Natriumnitrat beim Arabinat und ein weit stärkerer zwischen Calciumchlorid und Natriumchlorid beim Eilecithin aufgefunden.
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2.
Beim Arabinat verhalten sich dagegen Calciumchlorid und Natriumchlorid praktisch additiv, während beim Eilecithin schon starke Abweichungen des additiven Verhaltens zwischen Lithiumchlorid und Natriumchlorid auftreten.
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3.
Die Ergebnisse sind auf Grund früherer Untersuchungen über den Mechanismus des Antagonismus durchaus zu erwarten: Der Antagonismus müßte hiernach nicht nur auf Autokomplexkoazervate der Phosphatide beschränkt sein, sondern sowohl bei anders gearteten Kolloidsystemen (hier Adsorptionsfilmen) als auch bei anderen Biokolloiden (hier Arabinaten) auftreten.
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4.
Der Antagonismus wäre aber nur in Kombinationen von Neutralsalzen, deren Umladungskonzentrationen genügend verschieden sind, zu erwarten. In den vier untersuchten Salzkombinationen trifft dies zu: Je höher der Quotient der Umladungskonzentrationen, um so größer ist die Abweichung des additiven Verhaltens:
Calciumnitrat-Natriumnitrat beim Arabinatfilm, Quotient 4,3; praktisch additives Verhalten.
Lithiumchlorid-Natriumchlorid beim Eilecithinfilm, Quotient 13,8; kaum Antagonismus, wenn auch schon beträchtliche positive Abweichungen vom additiven Verhalten.
Uranylnitrat-Natriumnitrat beim Arabinatfilm, Quotient 90; Antagonismus.
Calciumchlorid-Natriumchlorid beim Eilecithinfilm, Quotient 725; sehr ausgeprägter Antagonismus.
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de Jong, H.G.B., Saubert, G.G.P. Kolloidmodelle zur Illustration biologischer Vorgänge. Protoplasma 26, 282–294 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01628639
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