Erfahrungen zur polarographischen Krebsdiagnose im enteiweißten Serum

Zusammenfassung

• 1. Es wird über die Nachprüfung der polarographischen Serumreaktion vonWaldschmidt-Leitz undK. Mayer zur Diagnose des Carcinoms an Hand von 214 Seren berichtet.

• 2. Es handelt sich bei der polarographischen Serumreaktion nicht um eine spezifische Carcinomreaktion. Alle Seren von Kranken mit Fieber und ein großer Prozentsatz sonstiger Erkrankungen, die differentialdiagnostisch in Frage kommen können, zeigen ebenfalls positiven Ausfall.

• 3. Eine positive polarographische Serumreaktion weist jedoch mit Sicherheit auf irgendein pathologisches Geschehen im Organismus hin, das auch ein Carcinom sein kann. Eine Diagnose läßt sich auf Grund eines positiven Ausfalls nicht stellen. Im Kampf gegen den Krebs kann die Reaktion bei Berücksichtigung von Fieber, positiver WaR. und der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit jedoch als weiteres klinisch-diagnostisches Hilfsmittel besonders auch im Erkennen des Neuauftretens von Rezidiven von hohem Nutzen sein.

• 4. Negativer ausfall berechtigt nicht, eine Krebskrankheit auszuschließen, macht sie jedoch in gewissem Grade unwahrscheinlich.

• 5. Die vonWaldschmidt-Leitz undK. Mayer angegebene Alkoholfällungsmethode zur Differenzierung zwischen entzündlicher und carcinomatöser polarographischer Serumreaktion wird nachgeprüft. Eine wesentliche Verschärfung der Methode ist in der heute vorliegenden Form noch nicht erreicht.

Der Deutschen Forschungsgemeinschaft, sowie Herrn Prof.Hinsberg danke ich bestens für die in jeder Weise gewährte Unterstützung der Arbeit.