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Klinische Versuche mit Kokain-Ersatzpräparaten. Larokain-Roche ein vollwertiges Oberflächenanästheticum

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Zusammenfassung

Versuche mit Kokainersatzmitteln ergaben, daß das 2%ige Perkain und das 5%ige Larokain-Roche eine 10%ige Kokainlösung in ihrer Wirkung voll ersetzen können. Bei Verwendung stärkerer Konzentrationen des Perkains läßt sich keine Erhöhung der Wirkung erzielen, ganz abgesehen davon, daß die hohe Toxizität des Präparates, die fast das achtfache der des Kokains beträgt, weitere Steigerungen der Konzentration verbietet. Hingegen ergeben unsere Vergleichsversuche, daß eine stärkere Larokainlösung, und zwar die 10%ige, auch die Wirkung des 20%igen Kokains erreicht, ohne aber wie dieses Kollapserscheinungen hervorzurufen.

Da nach dem am 1. 2. 31 in Kraft getretenen Rauschgiftgesetz weder Kokain in Substanz noch 20%ige Kokainlösungen von Apotheker abgegeben werden dürfen, so empfiehlt es sich, in Zukunft für Anästhesien bei sehr schmerzhaften Eingriffen oder bei besonders empfindlichen Patienten das 10%ige Larokain anzuwenden, welches im Gegensatz zu der gebräuchlichen Perkainlösung auch das in unserem Spezialfach gelegentlich benötigte 20%ige Kokain in seiner Wirkung als Oberflächenanästhetikum voll ersetzt.

In Übereinstimmung mitMartins konnten auch wir nach Verwendung von Perkain sehr häufig Reizerscheinungen auf der bepinselten Schleimhaut beobachten, während sich uns das Larokain stets als völlig reizlos erwies. Es erfüllt also nach unseren bisherigen Beobachtungen alle berechtigterweise an ein Kokainersatzpräparat zu stellenden Anforderungen. Da das neue Präparat der FirmaHoffmann-La Roche im übrigen um die Hälfte billiger ist als das Kokain, so ist mit seiner Einführung ein wesentlicher Schritt getan, um das Rauschgift Kokain aus seiner Stellung zu verdrängen.

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Koch, J. Klinische Versuche mit Kokain-Ersatzpräparaten. Larokain-Roche ein vollwertiges Oberflächenanästheticum. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 128, 272–277 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01623415

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