Zusammenfassung
Die Gegenüberstellung der Sterbeziffern an Krebs mit denen an Kreislaufstörungen als Vergleichskrankheit hat für Italien, Spanien, Portugal und Südfrankreich auffallend geringe Krebssterbeziffern ergeben. Die Werte liegen außerhalb eines aus der Todesursachenstatistik der ganzen Welt zusammengestellten Häufungsbereiches.
An den Zahlen der kleineren Verwaltungsbezirke wurden die Ausnahmegebiete näher angegrenzt.
Die Betrachtung der Sterbeziffern an Krebs, Kreislaufstörungen, Altersschwäche und unbestimmten Ursachen in den einzelnen Altersklassen und ihre Gegenüberstellung mit den Ziffern anderer Länder in Standard-Vergleichs-Tafeln brachte den Nachweis einer wirklichen, nicht durch Fehlerquellen der Statistik bedingten Untersterblichkeit an Krebs.
In Südfrankreich und Portugal wurden für die beim ersten Übersichtsvergleich mit der Kreislaufsterblichkeit zu verschiedenen Sterblichkeitsgruppen gehörenden Bezirke die Sterbeziffern der einzelnen Altersklassen an Krebs und den Vergleichs-Todesursachen berechnet. Der hierdurch ermöglicht direkte Vergleich innerhalb Südfrankreichs und innerhalb Portugals ergab, daß auch die Unterschiede der Krebssterblichkeit in diesen Ländern nicht durch Fehlerquellen der Statistik vorgetäuscht sind.
Das Gebiet verminderter Krebssterblichkeit deckt sich in großen Zügen und in vielen Einzelheiten mit dem Ausbreitungsgebiet der westischen Rasse (Mittelmeerrasse). Eine geringere Übereinstimmung besteht in dem Mittelmeerklima, also auch mit der an dieses Klima gebundenen Ernährungs- und Lebensweise. Dies spricht für die Annahme, daß die für die Krebsentwicklung notwendigen Erbanlagen in der westischen Rasse seltener als in den anderen europäischen Rassen sind.
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Koller, S. Die Krebsverbreitung in Süd- und Westeuropa. (Zugleich Darstellung der Vergleichsmethodik von Krebssterbeziffern unter Berücksichtigung der Fehlerquellen). Z Krebs-forsch 45, 197–236 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01621933
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