Zusammenfassung
Es wurden Gewebsreaktionen in der Umgebung von transplantierten und inokulierten Teilen menschlicher Carcinome bei Carcinomatösen und Nichtcarcinomatösen beschrieben. Die Gewebsreaktionen unterscheiden sich nicht qualitativ, sondern bloß quantitativ. Im allgemeinen ist die Reaktion sogar fast gleich nach Übertragung normaler Leberzellen oder Carcinomzellen. Der Untergang der normalen Leberzellen erfolgt schneller und gleichmäßiger als der von Krebszellen.
Die Transplantation menschlicher Geschwülste gelingt nicht. Nicht einmal nach 4 Monaten findet man mikroskopisch am Orte der Verpflanzung die geringste bösartige Wucherung. Schon 6 Tage nach der Inokulation sind die Geschwulstzellen zum größten Teil zugrundegegangen. Regelmäßig kommt es zum Untergange und zur Resorption des Implantats. Auch die Autotransplantation eines Melanoblastoms ist nicht gelungen.
Damit ist das Problem der Transplantation menschlicher Geschwülste allerdings nicht gelöst. Die Verpflanzung größerer Geschwulstteile und die Berücksichtigung der eventuell sehr lange dauernden Latenzzeit zwischen Implantation und dem Auftreten der Geschwulst könnten vielleicht zu positiven Ergebnissen führen, doch ist auch diese Annahme sehr zweifelhaft.
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Uher, W. Gewebsreaktionen in der Umgebung menschlicher Geschwulstimplantate. Z Krebs-forsch 45, 74–87 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01621923
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