Ergebnisse mit der polarographischen Krebsreaktion im Serum und im Harn

Zusammenfassung

• 1. In Fortsetzung einer früheren Arbeit¹ konnten die dort gefundenen Werte mit der polarographischen Krebsreaktion nachWaldschmidt-Leitz undK. Mayer bestätigt werden.

• 2. Die Methode der Sulfosalicylsäurefällung erwies sich nicht als spezifisch. Fast alle Krankheitsgruppen, die mit einem Eiweißzerfall einhergehen (besonders Tumoren und Entzündungen) reagierten positiv. Carcinome im Frühstadium wurden nicht erfaßt. Diese Befunde berechtigen zu der Ansicht, daß es sich bei der polarographischen aktiven Substanz um schwefelhaltige Eiweißabbau-, um Zellzerfalls.- und Stoffwechselprodukte handelt.

• 3. Die Kombination der S.F. mit der A.F., die die Trennung der Carcinome von den Entzündungen ermöglichen soll, brachte keine Besserung, sie erwies sich ebenfalls als unspezifisch.

• 4. Auf Grund meiner Ergebnisse kann ich sagen, daß die polarographische Reaktion im Serum keine spezifische Krebsdiagnostik erlaubt. Allerdings besagt ein positiver Ausfall, daß im Organismus irgendein Krankheitsherd mit Abgabe von Eiweißabbauprodukten an das Blut besteht. Ein negativer Ausfall spricht gegen eine ernstere akute Erkrankung sowie gegen einen Tumor.

• 5. Es wird der Versuch einer polarographischen Reaktion im Harn gemacht. Die gefundenen Beziehungen sind nicht gesetzmäßig und rechtfertigen nicht den Ausbau einer diagnostischen Reaktion.