Über die Bleitherapie des Krebses und den Einfluß einiger kolloider Metalle auf das Wachstum experimenteller Rattenimpftumoren

Zusammenfassung

• 1. An denEhrlich-Putnokyschen Rattenimpftumoren wurden Versuche mit kolloiden Blei-Titanverbindungen angestellt. Bei Verwendung von größeren Dosen ist neben einer mäßigen Anämie eine Förderung des Tumorwachstums beobachtet worden, während bei kleineren Dosen keine Veränderung auftrat. Histologisch konnte das intratumoral injizierte Blei deutlich, das subcutan applizierte dagegen nur spurenweise nachgewiesen werden. An den betreffenden Stellen sah man Nekrosen und Nekrobiosen. Eine spezifische Tumoraffinität des Bleies war auch im veraschten Schnitt nicht zu beobachten. Die durch Teerpinselungen an Kaninchen erzeugbaren präcancerösen Zustände wurden selbst durch prophylaktische Bleigaben nicht gehemmt.

• 2. Mitkolloider Titansäure wurde eine geringe antiblastische Wirkung auf das Wachstum der Tumoren erzielt, die durch Zusatz vonkolloidem Kupfer noch gesteigert werden konnte.

• 3. KolloidesTellur wurde in größeren Mengen vertragen; es zeigte sich-bei einer Neigung zu Nekrosenbildung-jedoch keine Tendenz zum Verschwinden der Tumoren.