Zur Schockdiagnostik: Der Nachweis von Endotoxin und Mucopeptid mit demLimulus polyphemus-Lysat-Test

Summary

Gelation of amebocyte lysate fromLimulus polyphemus (LPL) is induced not only by endotoxins of gramnegative bacteria but also by mucopeptides of various grampositive organisms. Solubilization considerably increases mucopeptide LPL-activity. Total activity of mucopeptide, however, is about 1000-100 000 times smaller than that of endotoxin. In contrast to endotoxin, treatment of mucopeptide with lysozyme causes decrease or complete loss of LPL-activity. Also mucopeptide thus handled does not react any more in the capillary precipitin test. The possibility to destroy mucopeptide LPL-activity by pretreatment with lysozyme permits differentiation from LPL-gelation by endotoxin. In blood specimens of patients with suspected endotoxemia and positive LPL-test mucopeptide induced LPL-reaction therefore can be excluded by pretreatment with lysozyme.

Zusammenfassung

Nicht nur die Endotoxine gramnegativer Bakterien, sondern auch die Mucopeptide verschiedener grampositiver Erreger können eine Gelierung von Amöbocytenlysaten ausLimulus polyphemus (LPL) hervorrufen. Offenbar abhängig von dem Grad der Solubilisierung ist die Wirksamkeit der Mucopeptide zwischen 1000 und 100000mal geringer als die von Endotoxin. Im Gegensatz zu Endotoxin hat die Behandlung von Mucopeptid mit Lysozym eine Abnahme bzw. einen vollständigen Verlust seiner Aktivität im LPL-Test zur Folge. Ein so behandeltes Mucopeptid ist im einfachen Capillarpräcipitationstest unter Verwendung von Antiseren gegen Mucopeptid ebenfalls nicht mehr präcipitierbar. Die Möglichkeit, die LPL-Aktivität von Mucopeptid durch Vorbehandlung mit Lysozym aufzuheben, erlaubt eine Abgrenzung gegenüber der Endotoxin-bedingten LPL-Gelierung. Bei im LPL-Test positiven Blutproben von Patienten mit Verdacht auf Endotoxämie könnte also eine Mucopeptid-induzierte LPL-Reaktion durch Vorbehandlung mit Lysozym ausgeschlossen werden.