Zusammenfassung
Es wird gezeigt, daß die Höhe von 60 km, welche Bernard für die leuchtende Natriumschicht aus ihrem Dämmerungseffekt ableitet, auch für den Fall optischer Resonanzfluoreszenz nur einen Mindestwert für ihre obere Grenze darstellt. Bernard hat seinen Rechnungen eine ideal lichtdurchlässige Troposphäre zugrunde gelegt. Die Troposphäre ist jedoch für streifend durchgehendes Sonnenlicht in außerordentlich starkem Maße lichtundurchlässig. Unter Berücksichtigung dieses Troposphäreneinflusses berechnen die Verfasser die obere Grenze der leuchtenden Natriumschicht zu etwa 78 km, die untere Grenze zu etwa 69 km und damit die Dicke zu etwa 9 km. Die Genauigkeit dieser Bestimmungen sowie die möglichen Fehlerquellen werden eingehend diskutiert. Nach oben ist das Natrium wohl infolge einer Temperaturinversion in der Atmosphäre stark begrenzt. In der gleichen Höhe werden die leuchtenden Nachtwolken beobachtet. Die untere Grenze der gelbleuchtenden Schicht ist wahrscheinlich durch Auslöschung der Resonanzfluoreszenz und Erniedrigung des Na-Partialdruckes infolge Molekülbildung in weniger scharf definierter Form gegeben. Es ergibt sich weiter, daß die über die Höhen der Natriumschicht in der oberen Atmosphäre noch bestehenden Unsicherheiten beseitigt werden können, wenn man den Dämmerungseffekt mit einer Anordnung wesentlich höherer Lichtstärke verfolgt. Eine solche Apparatur steht den Verfassern zur Verfügung.
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Die Verfasser danken Herrn Privatdozent Dr. F. W. P. Götz, Arosa, für mancherlei wertvolle Hinweise.
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Cario, G., Stille, U. Bestimmung und Deutung der Schichtgrenzen der Natrium-Fluoreszenzstrahlung im Dämmerungsleuchten. Z. Physik 116, 122–136 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01611496
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