Zusammenfassung
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1.
Die in einem aa-Gemisch eines Neutralsalzes (in 1 mol-Konzentration) und des Methylvioletts oder Gentianovioletts (0,1 %) diffus vitalgefärbten Kerne der Zwiebelepidermiszellen (Allium cepa) sind durch Rhodanide (KSCN, NH4SCN in 1 mol-Lösung) reversibel entmischbar.
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2.
Entziehung des Kolloid-Wassers durch dehydrierende Agentien nach der vitalen Kernfärbung bedingt in vielen Fällen die reversible Entmischung a) Entwässerung durch 1 mol-CaCl2-Lösung bedingt in besonderen Fällen die Entmischung durch Rhodanide; b) Entwässerung durch 0,1 % Lösungen von Anilin, Benzylalkohol, Ölsäure, Chloroform, Äther und Aceton in 1 mol CaCl2 macht die Benutzung der Rhodanide überflüssig: die Entmischung tritt durch bloße Dehydratation ein.
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3.
Auch der Entzug osmotischen Wassers, durch Erhöhung der Molarität der gebrauchten Salzlösungen begünstigt die reversible Entmischung der Kernkolloide. Umgekehrt können die Entmischungskörner durch Zugabe osmotischen Wassers (bei Deplasmolyse) zum Verschwinden gebracht werden.
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4.
Plasmolyse — besonders in 1 mol-CaCl2 — vor der vitalen Kernfärbung verändert die Form der Entmischungsbildungen. Es entstehen nicht mehr verhältnismäßig feine Körner, sondern grobe Brocken und Schollen oder auch chromosomenartige Stäbchen.
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5.
Als Arbeitshypothese wurde für diese Arbeit die Lehre von den Koazervaten (Bungenberg de Jong) verwendet, die sich im großen und ganzen bewährt hatte.
Schrifttum
Bank, Otto, Protoplasma 1937 (a).
-, Cytologie, 1937 (b), Festschrift für Fujii.
- und Sery Zdeněk, Protoplasma im Druck.
Bungenberg de Jong, Protoplasma15, 1932.
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Bank, O. Dehydratation, ein die reversible Entmischung der Kernkolloide bedingender Faktor. Protoplasma 29, 113–116 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01602480
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