Theoretische Untersuchungen über die Strahlung von Antennensystemen

Zusammenfassung

Nachdem wir im Abschnitt 1 die Grundformeln für das elektromagnetische Feld von Antennen, die als Dipole anzusprechen sind, aufgestellt haben, berechnen wir in Abschnitt 2 die E.M.Ke., welche zwei synchrone Antennen aufeinander ausüben, und die Leistungen dieser E.M.Ke. In Abschnitt 3 wird das Strahlungsfeld zweier synchron schwingender Antennen untersucht, und es werden Formeln abgeleitet, sowohl für die Intensität der längs der Erdoberfläche entsandten Strahlung, als auch für die Gesamtstrahlung. Aus der letzteren ergeben sich in Abschnitt 4 die drei Strahlungswiderstände des Systemes, von denen die beiden ersten sich den Strahlungsfeldern der emzelnen Antennen zuordnen, während der dritte von der Koppelung dieser Felder herrührt; es wird eine Anwendung auf die wirksamen Widerstände zweier gleicher, von gleich starken Strömen in gleicher oder entgegengesetzter Phase durchflossener Antennen gemacht. Die Koppelung der Antennen durch das elektrische Feld hat übrigens (Abschnitt 5) zur Folge, da\ nicht nur die wirksamen Widerstände der Antennen, sondern auch die Frequenzen ihrer Eigenschwingungen sich ändern.

Die Abschnitte 6–9 beschäftigen sich mit einem Systeme zweier Antennen, von denen nur die erste primär erregt ist, während die zweite, die „Hilfsantenne“, sekundär durch das Feld der ersten in Schwingungen versetzt wird. Es wird das Strahlungsdiagramm des Systemes ermittelt und gezeigt, da\ unter gewissen Bedingungen die Hilfsantenne einen vollkommenen Schatten wirft. Auf der anderen Seite übt sie eine Spiegelwirkung aus; es wird der für diese Wirkung ma\gebende Verstärkungsfaktor berechnet, und zwar erstens für den Fall eines gegebenen Ladungsmomentes des Senders, und zweitens für den praktisch wichtigeren Fall einer gegebenen Senderleistung; zu diesem Zwecke bedurfte es der Ermittelung des Einflusses der Hilfsantenne auf die Senderleistung (Abschnitt 9). Im folgenden Paragraphen wird sodann die Hilfsantenne durch ein System zweier eng durch das Feld gekoppelter Antennen ersetzt, welches auf den Sender abgestimmt ist, und es wird das Strahlungsdiagramm dieser drei Antennen abgeleitet.

Im Abschnitt II wird die Schattenbildung durch eine auf die Empfangsseite errichtete Hilfsantenne erörtert. Dem oben behandelten Falle des „elektrischen“ Senders, d. h. einer vertikalen Antenne als Strahlungsquelle, entspricht bei dem umgekehrten Vorgange wiederum eine vertikale Antenne als Empfänger; verwendet man einen solchen „elektrischen Empfänger“ zur Untersuchung des Feldes, so wird ein von der Hilfsantenne geworfener Schatten als „elektrischer“ anzusprechen sein. Wird dagegen das Feld mit Hilfe einer Empfahgsspule untersucht, welche auf das magnetische Feld anspricht, so handelt es sich um den „magnetischen Schatten“ der Hilfsantenne; mit ihm beschäftigt sich der Schluss des Abschnittes 11.