Zusammenfassung
Ich bn am Ende meiner indirekten Beweisführung und fasse das Ergebnis meiner Beobachtungen in folgenden Sätzen zusammen:
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1.
Fast bei allen meinen Kranken mitMenière-Symptomen fanden sich Veränderungen in der Ohrtrompete und meistens auch im Mittelohr, die gleichzeitig vorhandenen Hörstörungen waren durch die Tubenerkrankung in der Regel vollauf erklärt. Vestibularisaffektion und Cochlearisstörung ließen sich durch die übliche Behandlung günstig, also wohl auch ursächlich beeinflussen.
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2.
Gewisse Umstände der genauen klinischen Beobachtung machen es sehr wahrscheinlich, daß nicht die Tubenveränderungen allein, sondern auch entzündliche Vorgänge im Musculus Tensor ätiologisch wichtig sind.
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3.
Die supponierte Tensorstörung steht in gutem Einklang mit dem, was man über die Tensorfunktion, die Druckschwankungen usw., im Labyrinth bisher weiß oder vermutet.
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4.
Auch die in der Literatur genauer beschriebenenMenière-Fälle sprechen, soweit man das beurteilen kann, nicht gegen unsere Auffassung.
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5.
Daß es auch andere ursächliche Momente für das Zustandekommen einesMenière-Symptomenkomplexes geben kann, halte ich für durchaus möglich; ich glaube aber, daß die überwiegende Mehrzahl der in der Praxis vorkommenden Fälle auf die Weise zustande kommt, wie ich es eben vorgetragen habe.
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Kraßnig, M. Der Menièresche Symptomenkomplex. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 128, 141–153 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01586984
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