Zusammenfassung
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1.
Zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit der Ohrtrompete wird ein Verfahren empfohlen, das durch Erregung von Überdruck im Nasenrachenraum die Durchgängigkeit der Ohrtrompete bei verschiedener Druckhöhe zu messen gestattet.
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2.
Mit diesem Verfahren konnte, was mit den bisherigen Methoden nicht gelang, nachgewiesen werden, daß die Ohrtrompete bei allen Ohrgesunden wegsam ist.
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3.
Bei manchen Personen wurde besonders zur Zeit von Rachenkatarrhen eine Einschränkung der Durchgängigkeit beobachtet, ohne daß Ohrenbeschwerden bestanden.
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4.
Bei Mittelohrergüssen konnte mehrmals eine völlig normale Durchgängigkeit der Tube festgestellt werden, in vielen Fällen war der Durchgang nur wenig behindert, nur in ganz wenigen Fällen bestand Verschluß.
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5.
Der Mittelohrkatarrh mit Erguß wird auf Grund dieser Befunde als eine entzündliche Erscheinung aufgefaßt und kann daher als Exsudat bezeichnet werden. Die Behandlung muß sich in erster Linie danach richten.
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6.
Durch Beobachtung mit dem Trommelfellmikroskop läßt sich eine ähnliche Form von Mittelohrkatarrh ohne Exsudat abtrennen, bei der die gleichen Tubenbefunde erhoben werden.
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7.
Auch die Hörstörungen bei Mittelohrkatarrh beruhen nicht vorwiegend auf Unterdruck, sondern sind durch die katarrhalischen Veränderungen bedingt.
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8.
Die Hörstörungen setzen sich wahrscheinlich aus verschiedenen Komponenten zusammen, an denen vielleicht auch das Innenohr beteiligt ist.
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9.
Es ist wahrscheinlich, daß es neben dem vorwiegend katarrhalisch entzündlichen Mittelohrkatarrh auch vorübergehende Hörstörungen durch reinen Tubenverschluß und daraus folgende Druckstörung gibt
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Zöllner, F. Widerstandsmessungen an der Ohrtrompete zur Prüfung ihrer Wegsamkeit. Ein neues Verfahren und bisherige Ergebnisse an Ohrgesunden und-kranken. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 140, 137–154 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01586340
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