Zusammenfassung
Die Milz als die größte Drüse des Reticulo-endothelialen Systems enthält Stoffe, die in einem eiweiß-, zucker- und lipoidfreien Extrakt enthalten sind und folgende Wirkungen entfalten: 1. bei allergisch gemachten Kaninchen kann dieZuckerstoffwechselstörung während derZuckerbelastungsprobe bis zu einem gewissen Grade kompensiert werden, indem die hohen Zuckerwerte schneller abklingen als bei sensibilisierten Kaninchen ohne Milz.Die Blockade nach der Sensibilisierung erwies sich ohne Beeinflussung der Zuckerbelastungsprobe, dagegen zeigten die erhaltenen Zuckerwerte von Tieren mitvorhergehender Blockade und nachfolgender Sensibilisierung, daß durch die Speicherung des R.E.S. ein Reizzustand erfolgte, der auch den gestörten Zuckerstoffwechsel günstig beeinflußt und in seiner Wirkung der Milzzufuhr ähnelt.
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2.
Sowohl aus klinischen Beobachtungen als auch aus den Tierversuchen geht hervor, daß die Milz einenerheblichen Einfluß auf das eosinophile Blutbild ausübt. Sie bewirkt bei Aneosinophilen infolge einer Unterfunktion des Knochenmarkes ein Wiedererscheinen der Eosinophilen; experimentell erzeugte Vermehrung vermag die Milz auf normale Werte zurückzuführen, die bei sensibilisierten Dunkeltieren durch Ultraviolettstrahlen erzeugte Eosinophilie vermag sie zum Verschwinden zu bringen. Sie ist somit imstande, Reizstoffe der ultraviolettbestrahlten Haut für das Knochenmark zu kompensieren undregulatorisch auf die Eosinophilenbildung und-ausschwemmung einzuwirken.
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3.
Ergibt sich aus den Versuchen mitchronisch vergifteten Kaninchen, daß die dadurch erzeugten Eosinophilien durch Milz zuweilen eine starke Senkung erfahren, die sich mit einemziemlich starken Regenerationsreiz des Knochenmarkes für die Bildung von Segmentkernigen verbindet.
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4.
Dietherapeutische Anwendung der Milz bei allergischen Krankheiten, besonders bei Asthma bronchiale, Rhinitis vasomotoria und Heufieber, ergibt bei Rhinitis vasomotoria die besten Erfolge, weniger günstig liegen die Erfahrungen bei Heufieber, am ungünstigsten bei Asthma bronchiale. Bei allen trat eine Senkung der erhöhten Eosinophilenwerte ein, mit der aber nur bei Rhinitis vasomotoria eine gleichzeitige Heilung verbunden war.
Die Milz enthält somit ein Hormon, welches den bei Sensibilisierung gestörten Zuckerstoffwechsel reguliert und zur Eosinophilie in engster Beziehung steht. Die therapeutische Anwendung bei allergischen Krankheiten erscheint aussichtsreich.
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Griebel, C.R. Über den Einfluß der Milz auf allergische Zustände. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 140, 101–125 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01586338
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