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Zusammenfassung

Das Wesentliche meiner Darlegungen fasse ich wie folgt zusammen:

  1. 1.

    Makroskopisch ist dieDiagnose auf R.S. nicht zu stellen, selbst wenn bereits Vorliegen einer bösartigen Mandelgeschwulst erkannt ist. Aber auchmikroskopisch stößt sie zuweilen auf Schwierigkeiten, so daß mitunter auch pathologische Anatomen über denselben Fall, ja sogar histologischen Schnitt verschiedener Meinung sein können.

  2. 2.

    An Hand dreier “Frühfälle” von R.S. zeigt sich, daß mit der Geschwulstbildung sich gleichzeitig ein unspezifischer Entzündungsvorgang in dem betreffenden Mandelgebiet abspielen kann.

  3. 3.

    Diese gemeinentzündlichen Vorgänge im Mandelgebiet stehen mitunter ganz im Vordergrund des Krankheitsgeschehens und verschleiern die Erkennung der dahinter verborgenen bösartigen Geschwulstbildung. Das kann um so leichter der Fall sein, wenn nach örtlichen Eingriffen, wie Abszeßinzision oder Mandelausschälung, die entzündlichen Erscheinungen, aber auch die Allgemeinerscheinungen wie Fieber usw. abklingen und der Krankheitsherd sich scheinbar zurückbildet.

  4. 4.

    Wir müssen deshalb auch an R.S. denken, wenn ungeklärte subakute anginöse und peritonsilläre Erkrankungen vorliegen, selbst oder vor allem auch dann, wenn sie mit Temperaturerhöhung verknüpft sind und eine Geschwulst nicht ohne weiteres zu erkennen ist. In solchen Fällen lieber einmal eine histologische Untersuchung zu viel als zu wenig, um später unliebsame Überraschungen zu vermeiden?

  5. 5.

    Es wird eine Wechselwirkung von gemeinentzündlichem Infekt, wie er im Mandelgebiet von vornherein als gegeben angenommen werden muß, und Tumorwachstum beobachtet, in dem Sinne, daß durch die entzündlichen Vorgänge der ruhende Tumor zum Wachstum angeregt wird, aber auch daß durch den wachsenden Tumor die gemeinentzündlichen Vorgänge gefördert werden.

  6. 6.

    Sowohl von seiten der Tumorbekämpfung (Röntgenbestrahlung, Operation) als auch durch Behandlung der gemeinentzündlichen Vorgänge (Abszeßinzision, Mandelausschälung) konnte eine Beeinflussung des Krankheitsgeschehens erzielt werden.

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Schrifttum

  • Beck, Jos.: Halsarzt 28, H. 1 (1937).

  • Brunswicker, W.: Diss. Düsseldorf 1938.Eigler, G. u.Koch: Arch. Ohr- usw. Heilk.140, H. 4 (1936);144 (1938).

  • Greifenstein, A.: Z. Hals- usw. Heilk. (Kongreßbericht) 1937 (Literaturübersicht).

  • Zange, J.: Arch. Ohr- usw. Heilk.144 (1938).

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Mit 3 Textabbildungen.

Nach einem Vortrag auf der Tagung westdeutscher Ohrenärzte in Köln am 4. 12. 38.

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Kindler, W. Retothelsarkom und Entzündung. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 146, 70–78 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01583673

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