Zusammenfassung
Aus den Erfahrungen, welche in den oben beschriebenen Fällen mit der röntgenologischen Untersuchung im Verband mit klinischer Diagnostik gemacht worden sind, läßt sich schließen, daß in diesen Fällen die klinischen und röntgenologischen Befunde einander vollkommen deckten.
Fall I wurde klinisch eine Schwerhörigkeit vom Typus der Mittelchrerkrankungen mit erloschenen Vestibularreaktionen, röntgenologisch eine Fraktur durch die Bogengänge und das Mittelohr mit Freilassung der Cochlea gefunden.
Fall II wurde klinisch eine totale Taubheit mit erhaltenen Vestibulärreaktionen, röntgenologische eine Frakturlinie nur durch die Cochlea gefunden.
Fall III wurde klinisch totale Taubheit mit crloschenen Vestibulärreaktionen beiderseits, röntgenologisch rechts eine Frakturlinie durch die Cochlea und das Vestibulärsystem gefunden (infolge äußerer Umstände war es unmöglich, eine gute Aufnahme der linken Seite zu machen).
Fall IV wurde klinisch Schwerhörigkeit vom Typus der Mittelohrerkrankung, erhaltene Vestibulärreaktionen, Trigeminusanästhesie und Abducensparalyse, röntgenologisch eine Frakturlinie durch die Spitze des Os petrosum gefunden. Die Schwerhörigkeit ist wahrscheinlich auf die durch den Unfall verursachte Blutung im Mittelohr zurückzuführen. Die klinisch wahrgenommene Facialisparese läßt sich röntgenologisch nicht erklären.
Fall V wurden klinisch keine akustischen oder vestibulären Abweichungen, nur eine periphere Facialisparalyse, röntgenologisch nur im Processus mastoideus eine Frakturlinie in der Richtung des Processus styloideus wahrgenommen.
Literatur
Zentralblatt für Ohrenheilkunde 1917, S. 19.
F. H. Quix: Ein Fall von translabyrintharisch operiertem Tumor acusticus. Verhandlungen der Deutschen otologischen Gesellschaft, 21. Versammlung, Mai 1912.
H. W. Stenvers: Over het klinisch belang der Röntgendiagnostiek by brug gehocktumoren. Feestbundel C. Winkler. Psych. en Neur. bladen 20 september 1918.
Siehe für zwei andere Fälle C. Winkler: De Röntgendiagnostiek in eenige gevallen van hersenlyden. XVI. Nederlandsch. Natuur-en Geneeskundig Congres, den Haag April 1917.
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Mit 7 Abbildungen.
Über die klinische Anwendung der Röntgenologie der Orbita siehe de Kleyn und Stenvers: “Über die genauere Lokalisation der Frakturen im Bereiche des Foramen opticum mit Hilfe der Radiographie”, Graefes Archiv Bd. 91, S. 431, und “Weitere Beobachtungen über die genauere Lokalisation der Abweichungen im Bereiche des Foramen opticum und der Ethmoidalgegend”, dasselbe Archiv, Bd. 93, S. 216.
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de Kleyn, A., Stenvers, H.W. Ueber die Bedeutung der Radiographie des Felsenbeines für die otologische Diagnostik. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 103, 162–172 (1919). https://doi.org/10.1007/BF01583144
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01583144