Gibt es einen Prolaps des Ventriculus Morgagni?

Zusammenfassung

• 1. Die eingangs gestellte Frage „Gibt es am Ventriculus Morgagni eine mechanisch zu erklärende, eigentliche Ausstülpung, die den Namen Prolaps auch wirklich verdient?” wirdverneint. Insbesondere wird die Möglichkeit der mechanisch-traumatischen Entstehung allein durch starken Husten, Niesen, Schneuzen, lautes Schreien, Kommandieren usw. abgelehnt.

• 2. Die Bezeichnung Prolaps oder Eversion ist keine Diagnose, sondern einZustandsbild sehr verschiedener Ätiologie (akut-entzündliches Ödem, chronisch-entzündliche Hyperplasie, tuberkulöse oder luische Hyperplasie, gutartige oder bösartige Geschwülste).

• 3. Es wird empfohlen, den Ausdruck Prolaps oder Eversion des Ventriculus Morgagni zu vermeiden und durch die genaue Diagnose zu ersetzen.

• 4. Zur Begründung wird neben der Verwertung des Schrifttums insbesondere ein eigener histologisch undim topographischen Zusammenhang genau untersuchter Fall von chronisch-entzündlicher Hyperplasie beider Ventrikel (genauer der dem Taschenband anliegenden Wand beider Ventrikel) angeführt, ferner ein Fall von chronisch-entzündlicher, ödematös-fibröser Hyperplasie beider Ventrikel dargestellt.