Zusammenfassung
Das primäre Mittelohrkarzinom ist regelmä\ig ein verhornendes Plattenepithelkarzinom, obwohl das Mittelohr normalerweise kein Plattenepithel enthält. Im Schrifttum hat sich daher die Auffassung durchgesetzt, daß unter dem Reiz der bisher regelmä\ig vorgefundenen chronischen Eiterung Plattenepithel aus dem Gehörgang in das Mittelohr einwandere und hier zum Geschwulstboden werde. Die chronische Eiterung wird also als Vorbedingung der Krebsentstehung im Mittelohr angesehen. Daß diese Auffassung nicht zu Recht besteht, beweist der mitgeteilte Fall von primärem Mittelohrkarzinom, der vom frühen Krankheitsbeginn an beobachtet werden konnte und nie etwas von Eiterung oder Entzündung zeigte.
Schrifttum
Buss: Diss. Halle 1885.
Goerke: Die Geschwülste des Ohres.
Denker-Kahlers Handbuch der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Bd. 7, S. 685–687. 1926.
Arch. Ohr- usw. Heilk.52, 63 (1901).
Grabscheid, E.: Mschr. Ohrenheilk.72, 251 (1938).Kretschmann: Arch. Ohr- usw. Heilk.24, 231.
Kuhn: Arch. Ohrenheilk.35, 121.
Lange: Z. Ohrenheilk.46, 209.
Leidler: Arch. Ohr-usw. Heilk.77, 177.
Marx: Die Geschwülste des Ohres.Henke-Lubarsch' Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie Bd. 12.
Rindfleisch: Zit. nachKretschmann. Arch. Ohr- usw. Heilk.24, 231.
Schlittler: Arch. Ohr-usw. Heilk.103, 123 (1919).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Nach einem auf der 27. Tagung der Vereinigung südwestdeutscher Hals-Nasen-und Ohrenärzte gehaltenen Vortrag.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Berendes, J. Zur Entstehung des primären Mittelohrkarzinoms. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 144, 425–429 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01582872
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01582872