Pharmakologische Untersuchungen über die Wirkungen des Panitrins auf die isolierten Augenmuskeln des Kaninchens

Zusammenfassung

In 74 Versuchen wurde an isolierten Augenmuskeln von Kaninchen (Methode Topolanski-Bartels) die Wirkung des Panitrins in Dosen von 0,1 bis 0,5 cm³/kg, sowie die seiner Bestandteile untersucht. Es stellte sich dabei heraus:

A. Panitrinkann in höheren Dosen (0,3 bis 0,5 cm³/kg) eine periphere Wirkung auf die Augenmuskeln selbst ausüben.

B. Auch auf die Augenmuskelkerne kann Panitrin einwirken, was sich wie bei der peripheren Wirkung in einer Kontraktion der Augenmuskeln kund gibt; dieselbe tritt jedoch schon bei kleineren Dosen (0,1 cm³/k) auf.

C. Panitrin ist imstande, zentral angreifend Deviation und Nystagmus auszulösen, und zwar bei kleineren sowohl als auch bei größeren Dosen (0,1 bis 0,3 cm³/kg). D. Die Richtung eines bestehenden Nystagmus, gleichgültig ob es sich dabei um spontanen oder kalorischen Nystagmus handelt, kann das Panitrin umkehren, und zwar in Dosen von 0,125 bis 0,5 cm³/kg.

E. Von den Bestandteilen des Panitrins: Lösungsmittel, Natriumnitrit, Papaverin besitzen die beiden ersteren bei Verwendung von Mengen, wie sie in den wirksamen Panitrindosen enthalten sind, keinerlei Augenmuskelwirkungen, weder peripher noch zentral. Durch Papaverin hingegen werden bei gleicher Dosierung alle mit-Panitrin erzeugten Erscheinungen an den Augenmuskeln hervorgerufen.