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Trypaflavin in der Behandlung der postoperativen eitrigen Meningitis

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Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Eine Heilung der eitrigen Meningitis mit Trypaflavin in Einzeldosen von mindestens 0,3 g Substanz bei intravenöser Applikation ist möglich. Diese gewährleisteneine genügend hohe Konzentration des Mittels im Blut und seinen Übergang in den entzündlich veränderten Liquor. Mitentscheidend für den Erfolg ist neben der Schwere und dem Grad der Allgemeininfektion die individuelle Konstitution und die individuelle Funktion des retikuloendothelialen Zellapparates.

  2. 2.

    Von prophylaktischen Trypaflavininjektionen bei noch nicht voll ausgebildeter Meningitis ist in Übereinstimmung mit den Feststellungen Fleischmanns keine erfolgreiche Wirkung zu erwarten. Ein Übergang in den noch nicht veränderten und nicht entzündlichen Liquor wäre nur bei der Überdosierung möglich. Diese ist jedoch bei der vorläufigen Unkenntnis der für den Menschen verträglichen Höchstdosis abzulehnen.

  3. 3.

    Bezüglich der Dosierung des Trypaflavins lassen sich vorerst noch keine festen Richtlinien aufstellen.

  1. a)

    Zweckmäßig wäre es, vor Zuführung größerer Trypaflavineinzeldosen kleinere Mengen als Anfangsdosis zu geben, durch die sich, weil im Sinne des einschleichenden Reizes wirkend, schwere Schädigungen des Organismus vermeiden lassendürften.

  2. b)

    Bei konstitutionell labilen Individuen wird man versuchen, durch häufige kleinere Einzelgaben, die den Trypaflavinspiegel im Blut bakterizid wirksam erhalten und dann auch einen Übergang in den veränderten Liquor zur Folge haben dürften, zum Ziele zu gelangen.

  3. c)

    Im übrigen wird man je nach Schwere der meningitischen Symptome und der Allgemeininfektion die Höhe der Einzeldosis bemessen und auch von Maß und Grad der Beeinflussung der klinischen Erscheinungen die Höhe der weiteren Trypaflavinmengen abhängig machen.

  4. 4.

    Den Erfolg bzw. den Nichterfolg der zugeführten Dosen kann man an dem Ausfall und der Beeinflussung des Hämogramm nach V. Schilling (vor allem auch an den Monozytenverhalten) messen, so daß dieses, da für das weitere therapeutische Handeln von ausschlaggebender Bedeutung, zukünftig vielleicht mehr zu berücksichtigen ist.

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Trüb, C.L.P. Trypaflavin in der Behandlung der postoperativen eitrigen Meningitis. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 112, 151–159 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01579086

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01579086

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