Übersicht
Die Beschreibung des Feldverhaltens eines Kurzstator-Linearmotors ist mit der Anwendung der freien Ausgleichswellen für den Leerlauf und den Stillstand sehr einfach möglich. Während im Leerlauf ohne Reaktionsschiene nur die Wanderwellen der Anregung mit dem zusätzlichen Wechselfluß auftreten, addieren sich im Kurzschluß zur stationären Wanderwellenlösung die an den Störstellen entstehenden nach beiden Seiten laufenden ausgleichswellen hinzu. Derartige Störstellen bilden einmal das Motorende mit dem Abbruch der Eisenkontur, zum anderen der Durchflutungssprung am Ende einer abgestuften Polteilung. Neben den Anregungen der Wanderwellen an den Störstellen treten die durch die Wechseldurchflutung bewirkten quasi Ausgleichswellen hinzu. Aus der Summation der Wellenanteile mit deren Wandereigenschaften läßt sich eine Ortskurve des Induktionszeigers bestimmen, der die Darstellung der Hüllkurven wie des momentanen Induktionsverlaufes leicht ermöglicht.
Contents
The discription of the field in a short-stator induction motor is very easy for no load and stalled reactor when using the concept of transient balancing waves. During no-load operation, where the motor is regarded without reactor, there is only the wave excitation together with an reactor, there is only the wave excitation together with an a.c. excitation. Under shortcircuit condition transient balancing waves moving towards both sides have to be added to the stationary wave solution. these transient waves orginate at the limits of the stator iron and at the steps of m. m. f due to a stepped winding distribution. Further quasi-transient waves are caused by the a.c. ampere-turns. The sum of the wave components leads to the phasor of flux density. In this way the envelope of the resultant field-wave can be drawn.
Abbreviations
- a 0 :
-
Wellenzahl der Grundwelle
- a w :
-
Wellenzahl der Ausgleichswelle
- B :
-
Luftspaltinduktion
- ℬ :
-
Amplitude der Wanderwelle
- b :
-
Maschinenbreite
- I SL :
-
Seitenleiterstrom
- n :
-
Anzahl der Polteilungen eines Linearmotors
- m 0 :
-
Konstante des seitlichen Schienenüberstandes
- S w :
-
Abklingstrecke der Ausgleichswelle
- s :
-
Schlupf der Schiene
- rey 0 :
-
magnetische Reynoldszahl der Maschinenpolteilung
- x :
-
Längenkoordinate vom Motoranfang gemessen
- V :
-
magnetische Spannung
- μ0 :
-
Permeabilität des Luftspaltes
- δ:
-
Luftspalt unter dem Motor
- δ* :
-
Ersatzluftspalt für das Wechselfeld
- ω:
-
Netz-Kreisfrequenz
- λi :
-
imaginärer Lösungsanteil der Ausgleichswelle
- λR :
-
reeller Lösungsanteil der Ausgleichswelle
- γ:
-
Induktivitätsverhältnis der Schiene in Luft
- σR :
-
Streuziffer des Schienenkreises
- ψ:
-
Phasenwinkel zwischen den Strombelägen der Schiene und dem der Magnetisierung
- τp :
-
Polteilung
- τp0 :
-
Maschinenpolteilung
- Φ:
-
Jochfluß
Literatur
Schulz, T.: Möglichkeiten der Simulation des Längsendeffektes bei linearen induktiven MHD-Wandlern an Modellen. Diss. 1969 TU Braunschweig.
Mosebach, H.: Effekte der endlichen Länge und Breite bei asynchronen Linearmotoren in Kurzständer und Kurzläuferbauform. Diss. 1972 TU Braunschweig
Deleroi, W.; Hübner, K.-D.: Einfluß der Ständerwicklungsanordnung auf das Betriebsverhalten von asynchronen Linearmotoren. ETZ-A 1974, 601–606
Feldmann, U.: Ermittlung einer günstigen Polzahl bei asynchronen Linearmotoren mit vorgegebenen Abmessungen und großer Geschwindigkeit—Diskussionsbeiträge ETZ-A 1976, 195–204
Deleroi, W.: Das Verhalten freier Ausgleichs-Wanderwellen am Beispiel eines Linearmotors. Archiv f. Elektrotech. 60 (1978) 87–94
Deleroi, W.: Beschreibung räumlich gestörter Feldvorgänge mittels freier Ausgleichswellen. Archiv f. Elektrotech. 60 (1978) 151–160
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Deleroi, W. Beschreibung des magnetischen Feldes in einem Kurzstator-Linearmotor bei Kurzschluß mittels Ausgleichswellen. Archiv f. Elektrotechnik 61, 45–55 (1979). https://doi.org/10.1007/BF01578622
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01578622