Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, das Problem der stationär mit Wechselstrom gespeisten Spule auf eine andere Weise, als bisher geschehen, rechnerisch zu klären. Die Ergebnisse der Rechnung stimmen insofern mit den Andeutungen von Rüdenberg und den früheren Arbeiten von Wagner und mir überein, als sie die Existenz einer kritischen Frequenz zeigen, die zwei Frequenzgebiete scheidet, ein unteres Gebiet, in dem die Ausbreitung der aufgedrückten Spannung vorwiegend durch eine eindringende Sinuswelle erfolgt, und ein oberes Gebiet, in dem sich die aufgedrückte Spannung, nach dem Wicklungsinnern zu abklingend, nach einem Exponentialgesetz verteilt. Der Übergang erfolgt ganz allmählich und unter Spannungserhöhung. In der Nähe des Wicklungsanfangs tritt die maximale Beanspruchung der Windungen (wenn von Eigenschwingungen der Spule abgesehen wird) bei der kritischen Frequenz auf. Eigenschwingungen können, wie auch Rogowski gezeigt hat, im Gegensatz zu früheren Ergebnissen Wagners, sowohl unter-wie oberhalb der kritischen Frequenz auftreten.
Die vorliegende Rechnung gilt bis zu Wellenlängen, die nicht kürzer als etwa IO Windungslängen sind, praktisch also für fast alle auftretenden Frequenzen.
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Böhm, O. Die stationären Schwingungen der wechselstromgespeisten Spule. Archiv f. Elektrotechnik 9, 341–361 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01578296
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