Zusammenfassung
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1.
Es wurde der Einfluß von Eiweiß (in Form von Blutserum) und Polykieselsäure auf die gegenseitige Ausfällung unter verschiedenen Versuchsbedingungen geprüft.
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2.
Die Eiweiß- und Poly-Kieselsäure-Fällungen stehen weder bei gealterter noch bei frischer SiO2-Lösung in einem festen Verhältnis zueinander. Sie hängen von den gegenseitigen absoluten Mengen, aber nicht von den jeweiligen Konzentrationen in der Mischung ab.
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3.
Steigende Eiweißmengen verringern bis zu einer bestimmten Konzentration die Polykieselsäure-Fällung in gealterter und frisch angesetzter SiO2-Lösung.
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4.
Kieselsäure-Eiweißlösungen, angesetzt mit gealterter Kieselsäurelösung, weisen im Niederschlag bei geringerer Serumkonzentration weniger Kieselsäure auf als solche mit frisch angesetzten Kieselsäurelösungen.
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5.
Bei den gealterten SiO2-Lösungen sind pro ml flüssiger Phase 140 γ und mehr SiO2 enthalten. Bei frisch angesetzten SiO2-Lösungen werden in der überstehenden Lösung 140 γ/ml SiO2 und weniger gefunden.
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6.
Die absolute Eiweißmenge im Niederschlag ist bei gealterten Kieselsäurelösungen geringer.
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7.
Bei gealterten Kieselsäurelösungen ist bei fast allen Mischungsverhältnissen Polykieselsäure neben Eiweiß beständig.
Schrifttum
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Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Auch an dieser Stelle möchten wir Herrn Prof. Thomas, Herrn Dr. Einbrodt, Herrn Dr. Stöber, Herrn Dr. Stegemann, Herrn Dr. Friedberg und Herrn Fitzek für die Diskussionsbeiträge während unseres Studienaufenthaltes in Göttingen bestens danken.
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Herbst, R., von Kamienski, E.S. & Knake, E. Die Ausfällung von SiO2 und Eiweiß in Polykieselsäure-Serumgemischen. Kolloid-Z.u.Z.Polymere 181, 38–46 (1962). https://doi.org/10.1007/BF01557890
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01557890