Zusammenfassung
Es wird über Abbauversuche an technischen Knochenleimen berichtet und die desaggregierende bzw. hydrolytische Wirkung verschiedener Abbaumethoden unter Ausschluß der normalen sauren oder alkalischen Hydrolyse durch die messende Verfolgung wesentlicher Eigenschaften, wie Viskosität, schutzkolloides Verhalten und spezielle textilistische Wirkungen, ermittelt. Zur Unterscheidung der mizellaren Desaggregation von der echten Hydrolyse werden die Aminostickstoff-Bestimmungsmethoden nach Sörensen, Willstätter-Waldschmidt-Leitz und van Slyke herangezogen. Bei der Beobachtung des thermischen Abbaus durch bis zu 24 stündigem Kochen ergibt sich neben der zu erwartenden Desaggregation auch eine deutlich feststellbare hydrolytische Spaltung, wie aus dem Ansteigen der Formolzahlen hervorgeht. Es wird angenommen, daß die von der Fabrikation her bereits stärker abgebauten Knochenleime der Thermolyse leichter unterliegen als hochaggregierte native Präparate.
Die Verfolgung der Einwirkung proteolytischer Fermente auf. Knochenleime, besonders unter Bedingungen, die von den für die einzelnen Fermente optimalen abweichen, führt im ganzen zu Ergebnissen, die den Erwartungen entsprechen. Während Chymase ausschließlich in geringem Maße desaggregierend wirkt, kann sowohl die peptische wie die tryptische Verdauung auch unter milden Bedingungen (bei nicht optimalem pH) zu Ergebnissen führen, die im Sinne der Zielsetzung dieser Untersuchungen liegen.
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Lietz, G. Über einige Versuche zur Desaggregierung und Hydrolyse technischer Leimpräparate. Kolloid-Zeitschrift 102, 22–29 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01556418
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01556418