Zusammenfassung
An Suspensionen von Montmorillonit (Tixoton) in wässerigen Lösungen und in organischen Flüssigkeiten wurde die thixotrope Sol—-Gel-Umwandlung untersucht. Eine Anzahl neuer Versuchsergebnisse wird mitgeteilt.
Als Maß für den Grad der Thixotropie diente der bequem und schnell bestimmbare „thixotrope Grenzwert“.
Die Beziehung zwischen Erstarrungszeit und thixotropem Grenzwert wurde erörtert.
Aus der Temperaturabhängigkeit des thixotropen Grenzwertes, die auch für die hier behandelten dispersen Teilchen durch die Arrheniussche Gleichung ausgedrückt ist, wurde geschlossen, daß die Erscheinung der Thixotropie nicht ohne Wärmetönung verläuft. Diese ist jedoch so gering, daß sie bisher praktisch noch nicht gemessen werden konnte.
Es wurde an verschiedenen Versuchsreihen das völlig unterschiedliche thixotrope Verhalten des Montmorillonits gegenüber anderen Mineralen wie Kaolinit, Glimmer, Feldspat usw. aufgezeigt. Versuche lassen erkennen, daß die innerkristalline Quellung des Montmorillonits und andere Faktoren, die durch sie bedingt oder begünstigt sind (wie z. B. eine besonders starke Adsorption usw.) Ursache dieses besonderen Verhaltens sind. Durch die innerkristalline Quellung werden Oberflächenverhältnisse geschaffen, die nicht ohne weiteres mit denen anderer thixotroper Minerale vergleichbar sind.
Die Abhängigkeit des Thixotropiegrades von der Korngröße wurde an Tixotonsuspensionen gezeigt, deren Teilchen schrittweise durch Ultraschall dispergiert worden sind.
Es wurde dargestellt, wie sich mit der Konzentration der Systeme die Energie ändert, welche notwendig ist, um die Verflüssigung thixotroper Gele einzuleiten.
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Winkler, H.G.F. Über die Thixotropie des Montmorillonits. Kolloid-Zeitschrift 105, 29–38 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01542323
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