Zusammenfassung
Mittels der Methode der thermischen Analyse wurden Zustandsdiagramme der Systeme untersucht, die einerseits aus Harnstoff und Urethan, anderseits aus Essigsäure, Mono-Dichloressigsäure, Brenzkatechin und 1,2,4-Dinitrophenol zusammengesetzt sind:
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1.
Der Harnstoff bildet mit Essigsäure, ihren Chlorderivaten und Brenzkatechin folgende stabile Verbindungen: CO(NH2)2. 2 CH3CO2H; CO(NH2)2. 2 CH2C1. CO2H; CO(NH2)2. CHCl2. CO2H; CO(NH2)2.o-C6H4(OH)2, und außerdem CO(NH2)2. CH2ClCO2H und CO(NH2)2.2 CHCl2. CO2H, die sich beim Schmelzen zersetzen.
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2.
Mit 1, 2, 4-Dinitrophenol gibt Harnstoff keine Verbindungen, aber bildet mit ihm feste Lösungen mit einer Maximalkonzentration von 60 Mol.-% Harnstoff.
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3.
In Verbindungen mit starken Säuren funktioniert Harnstoff als einsäurige Base, in denen mit schwachen Säuren als zweisäurige und mit Säuren mittlerer Stärke sind Verbindungen beider Typen möglich.
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4.
Urethan gibt keine Verbindung mit Essigsäure, dagegen mit Mono-, Di- und Trichloressigsäure Verbindungen äquimolekularen Typus.
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5.
In der Reihe Essigsäure, Mono-, Di- und Trichloressig-säure wächst die Beständigkeit der äquimolekularen Verbindung mit Harnstoff oder Urethan mit der Zahl der Chloratome im Säuremolekel.
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Puschin, N.A., Rikovsky, I.I. Über die Verbindungen von Harnstoff und Urethan mit Säuren und Phenolen. Monatshefte für Chemie 60, 438–448 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01538579
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01538579