Zusammenfassung
Die von den durchdringenden Radiumstrahlen bewirkten Zersetzungen von H2O2 in sauren, neutralen und alkalischen Lösungen und von KJ in saurer Lösung werden in Gefäßen von verschiedener Form und Größe mit verschiedenen »Strahlenfiltern« gemessen. Dabei wird die frühere Annahme, daß sich die Wirkung auf die primäreβ- und dieγ-Strahlung im Verhältnis zu der von dem absorbierten Anteil dieser Strahlung erzeugten oder erzeugbaren Zahl der Ionenpaare verteilt, bestätigt gefunden und damit auch die Vermutung, daß der Anteil der γ-Strahlung, beziehungsweise der von dieser erzeugten Sekundärstrahlung an der chemischen Wirkung ein sehr beträchtlicher ist.
Bei gleicher Gefäßform ist bei Vervierfachung des Reaktionsraumes die relative Wirkung um etwa 30 bis 40% zu groß, was auf sekundäre Einflüsse zurückgeführt wird.
Beim Übergang von neutralen zu an Na2CO3 0·1 norm. H2O2-Lösungen erfährt die Geschwindigkeit der von der Radiumstrahlung allein bewirkten Zersetzung keine Steigerung.
Bei der von der Radiumstrahlung bewirkten Reduktion von Kaliumpersulfat ist die Zahl der reduzierten Molekeln von der gleichen Größenordnung wie die der von der absorbierten Strahlung erzeugten oder erzeugbaren Ionenpaare.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kailan, A. Über die chemischen Wirkungen der durchdringenden Radiumstrahlung. Monatshefte für Chemie 44, 35–47 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01526525
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01526525