Resumé
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1.
Die Hemialbumose ist ein einheitlicher Körper.
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2.
Dieselbe ist in Wasser irgend welcher Temperatur ebenso wenig löslich als coagulirtes Eiweiss.
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3.
Dieselbe ist, einmal im reinen Zustand ausgeschieden, auch in Kochsalzlösung unlöslich, wird dagegen von NaCl in Lösung gehalten. Die relative Löslichkeit in NaCl. nimmt von einer gewissen Grenze an mit steigendem Gehalt der Lösung an NaCl ab, ebenso beim Herabsinken unter eine gewisse Grenze.
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4.
Die Hemialbumose besitzt eine hervorragende Neigung sich mit Säuren und Alkalien zu verbinden.
Eine solche Säureverbindung ist der durch Kochsalz und Säure erzeugte Niederschlag, auf der Unlöslichkeit desselben in NaCl-Lösung beruhend.
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5.
Die hervorragenden Eigenthümlichkeiten der Lösungen von Hemialbumose und der aus diesen erzeugten Niederschläge beruhen auf dem Zusammenwirken jener mit Alkali, Säure und Salzen (der Alkalien und Metalle).
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6.
Die den Eiweisslösungen eigenthümliche Erscheinung der Coagulation durch Wärme ist an den Lösungen der Hemialbumose erhalten und nur graduell geändert in Folge der innigeren Beziehungen derselben zu ihren Lösungsmitteln.
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7.
Die percentische Zusammensetzung ist dieselbe wie die des Eiweisskörpers, aus der die Hemialbumose dargestellt wurde.
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8.
Da diese letztere nicht verändert ist, da alle das Eiweiss charakterisirenden Eigenschaften erhalten und ihre Abänderungen nur in graduellen Unterschieden bestehen, die nicht beträchtlicher sind als sie unter notorischen Eiweisskörpern gefunden werden, so kann die Hemialbumose nicht als durch Spaltung des Eiweissmoleküls entstanden betrachtet werden.
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9.
Zur Annahme einer Hydratation liegt keinerlei Anhaltspunkt vor.
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Herth, R. Untersuchungen über die Hemialbumose oder das Propepton. Monatshefte für Chemie 5, 266–327 (1884). https://doi.org/10.1007/BF01526117
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01526117