Zusammenfassung
Die Einwirkung der durchdringenden Radiumstrahlen auf wässrige Lösungen von Harnsäure wird bei Anwesenheit und bei Abwesenheit von Lithiumkarbonat bei gleicher Bestrahlungsdauer ungefähr gleich groß gefunden. Die Zahl der dabei veränderten Harnsäuremolekeln (m) ist von der gleichen Größenordnung wie die der erzeugbaren Ionenpaare (n), dam/n=0.2 gefunden wird.
Bei der gleichen Bestrahlung von getrocknetem und nicht getrocknetem Pyridin, beziehungsweise einer Lösung von Pyridin in Wasser wirdm/n=0.3, beziehungsweise 0.7 gefunden, außerdem eine beträchtliche Erhöhung der Dichte und des Leitvermögens. Bei Anilin findet keine Erhöhung des letzteren, sondern nur eine Erhöhung der Dichte statt;m/n ergibt sich hier zu 0.4. Anilin und Pyridin sowie dessen wässrige Lösung sind nach der drei- bis viermonatigen Bestrahlung rotbraun geworden. Gleiches gilt auch für trockenes und für feuchtes Nitrobenzol. Berechnet aus dem in beiden Fällen entstandeneno- undp-Nitrophenol istm/n=0.1.
Doch können letztere nicht die einzigen Einwirkungsprodukte sein, da sie die beobachtete Erhöhung der Dichte und des Leitvermögens nicht erklären würden. Immerhin bleibenm undn wohl auch hier von der gleichen Größenordnung. Orthonitrotoluol hat nach zirka 2000 stündiger Bestrahlung seine Farbe von gelbgrün nach grün verändert und zeigt eine kleine Erhöhung des Leitvermögens und des Laugenverbrauches gegenüber der nicht bestrahlten Flüssigkeit. Berechnet aus der Gewichtsdifferenz der Trockenrückstände istm/n=0.1.
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Vorliegende Untersuchung ist mit Unterstützung der »van't Hoff-Stiftung« ausgeführt worden. Ich spreche dafür auch an dieser Stelle meinen Dank aus.
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Kailan, A. Über die chemischen Wirkungen der durchdringenden Radiumstrahlung. Monatshefte für Chemie 47, 643–658 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01525579
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01525579