Zusammenfassung
Es wurde gezeigt, daß das von F. Soddy aus Thorit abgeschiedene Thorblei lediglich eine α-Strahlung besitzt, die sich quantitativ aus dem Polonium erklären läßt, welches gemäß der kleinen Beimengung an Uran im Thorit-Ausgangsmaterial vorhanden sein muß. Sowohl die Strahlungsverhältnisse als die Resultate der verschiedenen Analysen an Thormineralien lassen es als wahrscheinlich gelten, daß die bei dem gegabelten Zerfall des Th C auf verschiedenem Wege entstehenden Anteile des Th D beide stabil sind. Es liegt sonach bisher in keinem Falle ein zwingender Grund für die Annahme vor, es könne Isotope »höherer Ordnung« mit gleichem Atomgewicht geben, die trotzdem verschiedene Zerfallswahrscheinlichkeiten besäßen.
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Meyer, S. Zur Frage nach der Existenz von Isotopen mit gleichem Atomgewicht. Die Endprodukte der Thoriumzerfallsreihe. Monatshefte für Chemie 40, 1–14 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01524433
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01524433