Zusammenfassung
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1.
Aus dem zeitlichen Verlauf der Oberflächenspannung wäßriger Lösungen einer Reihe von technischen Netzmitteln in verschiedenen Konzentrationen kann man unter Zuhilfenahme der empirischen Gleichung von E. Bartholomé und K. Schäfer Zahlen berechnen, die ein Maß für die anfängliche Geschwindigkeit der Oberflächenspannungserniedrigung sind.
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2.
Mit denselben Netzmittellösungen wurden praktische Netzversuche ausgeführt. Ordnet man für eine bestimmte Konzentration die Netzmittel in der Reihenfolge zunehmender gemessener Netzzeiten, so ist dies mit geringfügigen Ausnahmen zugleich auch die Reihenfolge, mit der die Anfangsgeschwindigkeit der Oberflächenspannungserniedrigung abnimmt. Dies gilt jedoch im allgemeinen nur für Netzmittel, die durch geeignete Trocknung von flüchtigen Bestandteilen befreit sind.
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3.
Mit Hilfe der theoretischen Gleichung von Bartholomé und Schäfer läßt sich eine quantitative Beziehung zwischen Netzzeit t N und Konzentration c des Netzmittels ableiten, die mit der seit langem rein empirisch bekannten Regel, daß log t N eine lineare Funktion von log c ist, übereinstimmt. Darüber hinaus besagt sie aber noch, daß der negative Neigungswinkel der Geraden α=63,5° beträgt. Dies stimmt überraschend gut mit den Ergebnissen praktischer Netzversuche überein.
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Zum Schluß möchte ich nicht verfehlen, meiner Mitarbeiterin Frl. Hildegard Schanze für ihre unermüdliche und verständnisvolle experimentelle Mithilfe bei der vorliegenden Arbeit herzlich zu danken.
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Lange, H. Beziehungen zwischen dem zeitlichen Verlauf der Oberflächenspannung von Netzmittellösungen und der Benetzungsgeschwindigkeit. Kolloid-Zeitschrift 121, 130–134 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01522636
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01522636