Zusammenfassung
Messungen des Abriebs von Glaskugeln bei verschiedenen Schleifmitteln und in verschiedenartigen Flüssigkeiten zeigen, daß die „Schleiffestigkeit“ eines Festkörpers nicht nur — wie bisher angenommen — von dem Einfluß der Flüssigkeit auf die freie Grenzflächenenergie des geschliffenen Körpers, sondern gleichzeitig von einem Einfluß der Flüssigkeit auf das Schleifkorn abhängt. Die Überlagerung beider Wirkungen führt zu einer gegenüber Metall auffallenden Invarianz der Schleiffestigkeit von Glas in Bezug auf die Flüssigkeit. Aus den Messungen folgt weiter, daß die Bestimmung der Schleifhärte oder Schleiffestigkeit keinen eindeutigen Aufschluß über die Adsorption von Flüssigkeiten an festen Grenzflächen zu geben vermag und Abriebmessungen daher auch nicht zur relativen Bestimmung der freien Grenzflächenenergie fester Körper herangezogen werden können.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Ramsauer, R. Freie Grenzflächenenergie und Schleiffestigkeit von Glas. Kolloid-Zeitschrift 121, 71–74 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01522529
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01522529