Zusammenfassung
Die Messung der Aufnahme von NaOH durch Baumwoll-Linters und durch Behandlung mit verschieden konzentrierten Natronlaugen vorbehandelte BW.-Linters führte zu den folgenden Erkenntnissen:
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1.
Aus Natronlaugen bis zu 10% wird NaOH durch Zellulose etwa nach folgender Formel aufgenommen: Gew.-Konz. · 10, bis zur maximalen Aufnahme von 0,25 Mol je Glukoserest aus 10% Lauge.
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2.
Natronlaugen oberhalb 10% verändern die inneren Oberflächen der Fasern durch Herauslösen von Hydroxylgruppen in Stellung 2 aus kristallinen Bereichen, bis dieser Vorgang bei etwa 15% Natronlauge beendet ist. Die verbleibende merzerisierte Zellulose hat 0,75 Mol Hydroxylgruppen, davon 0,5 Mol in Stellung 2, die mit NaOH eine Verbindung eingehen können, und 0,25 Mol in Stellung 3, die xanthogenierbar sind, nachdem die zugehörigen Stellungen 2 bereits xanthogeniert sind.
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3.
Diese Ergebnisse beweisen die Notwendigkeit der Verbindungsbildung von Zellulose mit NaOH als Zwischenstufe für die Xanthogenierung, erklären, warum merzerisierte Zellulosen bereits mit 10% Natronlauge lösliche Xanthogenate geben und machen die Existenz der Alkalizellulose I unwahrscheinlich, falls man als solche nicht die Viehwegsche Verbindung bezeichnen will.
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Lauer, K. Zur Kenntnis der Zellulosefasern. Kolloid-Zeitschrift 121, 33–36 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01522521
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