Zusammenfassung
Es wird der Zusammenhang von Relaxation und zugehörigem Elementarproze\ diskutiert, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, da\ die Elementarprozesse in Platzwechselprozessen bestehen. Deformation oder elektrisches Feld, jede Beanspruchung verÄndert den statistischen Ablauf der PlatzwechselvorgÄnge. Diese sind teilweise gesteuert. Man wird au\erdem auch die Zahl der normalerweise stattfindenden statistischen Platzwechsel bei gro\en Beanspruchungen erhöht (erzwungene Platzwechsel). Die Diskussion im Einzelnen führt dazu, verschiedene Anomalien besser zu verstehen. Sie führt ferner dazu, das einfache Bild der Reaktionskinetischen Deutung auf evtl. mögliche ErgÄnzungen hin zu diskutieren, insbesondere aber nochmals zu betonen, da\ wohl die sinngemÄ\este Behandlung der RelaxationsphÄnomene auf der Basis der Schwankungstheorie erfolgen mu\.
Literatur
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Die Berechnung der Relaxationszeit der Dipole gemÄ\ ist sozusagen gleichwertig mit der Reduktion auf Rückstellung nur durch die WÄrmebewegung.
Lose Analogie deshalb, weilletztere sich auf GleichgewichtszustÄnde bezieht, wÄhrend es beim Flie\en sich um stationÄre NichtgleichgewichtszustÄnde handelt.
D. H. Aber: VerlÄngerung der Relaxationszeit bei steigender Einschu\geschwindigkeit, anders gesagt: dynamische Verfestigung. Unseres Erachtens bietet sich hier eine neue Möglichkeit, die Entstehung der Turbulenz zu erklÄren (Kolloid-Z. 129, 146, 1952).
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Man mu\ Anisotropie der PlatzwechselhÄufigkeit, vor allem cooperativen Ablauf annehmen, um die Bildung der Flie\zone zu verstehen. (NÄheres demnÄchst in der Dissertation von K. JÄckel in dieser Zeitschrift), ferner Müller und JÄckel, Kolloid-Z. 129, 145 (1952); Müller und Brauer 135, 65 (1954).
Man vergleiche hier auch die Folgerungen von Magat über die Existenzzeit von Assoziaten (s. Ref.). Siehe ferner; Müller und Schmelzer l. c.
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Müller, F.H. Platzwechsel und Relaxation. Kolloid-Zeitschrift 134, 207–216 (1953). https://doi.org/10.1007/BF01521624
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