Zusammenfassung
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1.
Es wird unter einer sehr einfachen Voraussetzung, daß nämlich die Erniedrigung der Oberflächenspannung direkt proportional der Konzentration des gelösten Stoffes in der Oberfläche ist, eine Formel abgeleitet, aus welcher dieses Ergebnis folgt: jedes in der Oberfläche absorbierte Molekül erniedrigt die Oberflächenspannung um den gleichen Betrag, der gleich kT ist.
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2.
Die Formel von Eötvös wird so lauten: die freie Oberflächenenergie eines reinen Stoffes, die einem Oberflächenmolekül zukommt, ist gleich dem Produkte aus der doppelten Boltzmannschen Konstante und der Differenz zwischen der kritischen Temperatur der Flüssigkeit und der Temperatur, bei welcher die Oberflächenspannung gemessen wurde. Zweierlei Erklärungen für die Abweichungen von dieser Regel sind möglich, und zwar entweder durch die Assoziation der Moleküle oder durch die Voraussetzung, daß die Gestalt der Moleküle nicht kubisch ist, sondern die Form eines Parallelepipeds hat.
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3.
Die Lage der Moleküle der oberflächenaktiven Stoffe auf der Oberfläche der Lösungen wird diskutiert.
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4.
Die Bedeutung unserer Theorie für die Grenzfläche: Lösung/Quecksilber wird besprochen.
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5.
Soll die Formel für die Erniedrigung der Oberflächenspannung von wässerigen Lösungen der Fettsäuren mit unserer bisherigen Betrachtung übereinstimmen, müssen wir die Assoziation der Moleküle der Fettsäuren in der Oberflächenschicht ihrer Lösungen voraussetzen.
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6.
Zuletzt wird die Theorie der Oberflächenspannung von Lösungen der oberflächeninaktiven Stoffe und deren Beziehung zur dielektrischen Konstante dieser Lösungen besprochen.
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Teige, K. Zur Theorie der Oberflächenspannung. Kolloid-Zeitschrift 102, 132–141 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01521389
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01521389